Bangkok: Silvesterparty wird zur Flammenhölle
Tragisches Ende einer rauschenden Party: Bei einem Brand in einer Diskothek in Bangkok sind in der Silvesternacht mehr als 60 Menschen getötet worden. Über 200 Gäste, darunter viele Ausländer, wurden bei dem Flammeninferno verletzt - offenbar hatte der Klub keine Notausgänge.
Bei einem Brand in einem Nachtklub in Bangkok sind mindestens 61 Menschen ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben vom Donnerstag erlitten mehr als 200 Brandverletzungen und Rauchvergiftungen. Unter den Verletzten waren nach Behördenangaben 35 Ausländer. Im Santika-Klub im Vergnügungsviertel der thailändischen Hauptstadt feierten rund 1.000 Menschen den Jahreswechsel. Listen der Krankenhäuser zeigten, dass 13 Ausländer wegen Verletzungen behandelt wurden. Ein Mann aus Singapur starb. Ein 25-jähriger Japaner erlitt Brandverletzungen an 60 Prozent seines Körpers und lag im Koma, wie Ärzte erklärten.
Der Polizeioffizier Chokchai Deeprasertwit sagte, der Brand sei möglicherweise von Feuerwerkskörpern verursacht worden. Auf der Bühne des Nachtklubs wurde der Countdown zum neuen Jahr von einem Feuerwerk begleitet. Augenzeugen sagten, Funken hätten die Decke vor der Bühne in Brand gesetzt. Videoaufnahmen zeigten, wie die Flammen noch während der Bergungsarbeiten in dem Gebäude wüteten. Die Opfer verbrannten, erlitten Rauchvergiftungen oder wurden in der allgemeinen Panik zu Tode getrampelt. Die Diskothek hatte nur einen Ausgang. Ein Feuerwehrmann sagte, ein weiterer Ausgang auf der Rückseite sei nur den Angestellten des Nachtklubs bekannt gewesen.
"Ihre Haare und ihre Kleidung standen in Flammen"
Die Polizei erklärte, es werde wohl rund eine Woche dauern, bis alle Todesopfer identifiziert seien. Im Inneren des zweistöckigen Gebäudes griffen die Flammen rasch um sich. "Jeder drängte gegen den anderen, um so schnell wie möglich zum Vorderausgang zu gelangen", sagte Sompong Tritaweelap, der hinter der Diskothek wohnt. "Ich habe gesehen, wie junge Mädchen zur Seite gedrängt und begraben wurden, während andere nach draußen stürmten." Innerhalb von zehn Minuten habe das gesamte Haus in Flammen gestanden. "Die Menschen haben aus jedem Fenster um Hilfe gerufen. Ihre Haare und ihre Kleidung standen in Flammen."
Die Rettungskräfte erklärten, der dichte Verkehr in dem Viertel habe den Einsatz verzögert. Am Morgen besuchte der neue thailändische Ministerpräsident Abhisit Vijjajiva den Unglücksort. Sicherheitsbestimmungen werden in Thailand häufig nicht eingehalten und von den Behörden auch nicht durchgesetzt.
Stern 1. Jan. 2009Zwar nicht der Schrecken eines Terroranschlags, der sicher noch viel tiefer in die Knochen gegangen wäre, aber fehlende Notausgänge in einer doch recht nobel aussehenden Diskothek sind wie das 1993 in Korat wegen Missachtung der Bauvorschriften eingestürzte Royal Plaza Hotel sicher keine Beruhigung..