Ohne Geld keine Stimme

Für alles Wichtige aus dem Isaan und auch ein bisschen weiter weg. Was beim Isaan-Tourismus, dem Reisen in der Region von Bedeutung sein könnte, oder was die Gemüter der Expats erregt. Politik, Kultur, Wirtschaft etc.
newsclip
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Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon newsclip » Mo Nov 05, 2007 3:10 pm

Ohne Geld keine Stimme:
Wenn Politiker die WählerInnen schmieren


Weihnachten ist nicht mehr fern, und auch hier in Thailand freuen sich alle auf Geschenke. Wobei die Vorfreude der mehrheitlich buddhistischen Thais weniger mit dem Christfest zu tun hat. Vielmehr stehen fast zeitgleich Wahlen an: Am 23. Dezember werden Premierminister und Parlament bestimmt. Und dieser Urnengang dürfte spannend werden. Schließlich sind es die ersten Neuwahlen nach dem Militärputsch vom 19. September vorigen Jahres, durch den der umstrittene und als populistisch geltende Premier Thaksin Shinawatra gestürzt worden war.

Mit dem Buhlen um Wählerstimmen kommt eine gute alte Tradition auf: Stimmenkauf und -verkauf. Ein Großteil der Wähler signalisiert ganz klar: "No cash, no vote!" Nach aktuellen Umfragen in mehreren Provinzen einschließlich der Hauptstadt Bangkok haben rund 65 Prozent der knapp 3.800 Befragten zugegeben, dass sie ihre Stimme für Geld, für Wertgegenstände oder für von Politikern angebotene Begünstigungen verschachern würden. Und auch wenn sie Zeuge eines Wahlbetrugs bei anderen wären, würden sie das der Wahlkommission nicht melden, sagen 83 Prozent.

Stimmenkauf sei so tief in Thailands Gesellschaft verankert, dass es einer "kulturellen Revolution" bedürfe, um das Problem auszumerzen, moniert das Massenblatt Thai Rath. Nur Politiker mit den bestgefüllten Taschen haben demnach die größten Chancen, die nächsten Wahlen zu gewinnen. Erinnern wir uns an die 1990er-Jahre, an die Zeit wechselnder und sich zankender Koalitionsregierungen, die oft nicht einmal eine Legislaturperiode hielten. Einmal war ein Politiker zum Premier gewählt worden, dem man den Spitznamen "Mr ATM" verpasst hatte - nach der Bezeichnung für die hiesigen Geldautomaten.

Oder schauen wir zurück auf die Ära von Thaksin, der sein Geld, seinen Einfluss und die Medien dazu benutzte, seine Macht zu festigen. Bei Stippvisiten und Wahlkampagnen versprach er Dorfbewohnern fließendes Wasser, den Leitern der Schulen Computer für alle, und er verschenkte Kühe und Mobiltelefone. Das sei Stimmenkauf und Wählermanipulation, schimpften seine Kritiker. Doch die arme Landbevölkerung im Nordosten und Norden liebte ihn dafür.

Mit der Dezemberwahl steht Thailand eine besondere Schlammschlacht bevor. Weil Thaksins alte Partei "Thais lieben Thais" des Wahlbetrugs für schuldig befunden und per Gerichtsbeschluss aufgelöst wurde, streben seine Anhänger mit der neuen "Peoples Power Party" zurück an die Macht. Aber auch deren ärgste Rivalen, vor allem die "Demokratische Partei", wollen wieder regieren. Wie aber mit Wählern umgehen, von denen viele klarmachen: "Ohne Geld keine Stimme"?

Die Übergangsregierung unter Premier Surayud Chulanont hat erklärt, sie wolle dem Wahlbetrug einen Riegel vorschieben. Doch um das neue Gesetz, wonach Stimmenkauf mit Gefängnis bestraft werden kann, schert sich kaum jemand: In diesem Wahlkampf würden allein für den Stimmenkauf mehrere Milliarden thailändische Baht draufgehen, meldet die thailändische Presse. Die Bangkok Post kann sich eine Ermahnung an die Wähler nicht verkneifen: "Wenn ihr eure Stimmen verkauft, bekommt ihr eine korrupte Regierung. Das hättet ihr euch dann selbst zuzuschreiben." Schöne Bescherung. NICOLA GLASS

taz 5. Nov. 2007

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pezi
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon pezi » Di Nov 06, 2007 12:04 am

in deutschland kaufen die politiker nicht mal stimmen.und sind von vorn bis hinten korrupt.gruss pezi

lulang
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon lulang » Di Nov 06, 2007 7:48 am

pezi hat geschrieben:in deutschland kaufen die politiker nicht mal stimmen.und sind von vorn bis hinten korrupt.gruss pezi

Das scheint mir aber sehr weit weggeholt.
Es gibt da Korruptionsbarometer, die zeigen Thailand an 84zigster Stelle und D auf Platz 12.
Fest steht, dass die alten Lügenbarone und Faschisten wohl, was den Isaan angeht, eine "Wiedergeburt" bei der nächsten Wahl erleben werden.
Wobei "Wahlgeld" sicher eine Rolle spielt. Eine ebenso grosse Rolle spielt wohl auch die Politmafia insgesamt. Warum ausgerechnet die Isaaner so anfällig dafür sind, dürfte Jedem, der länger hier wohnt klar sein.
Nur ein Beispiel:
Thaksin und jetzt auch die neuen faschistoiden Parteien wollen im Isaan wieder 1 Million Kühe verteilen.
Die paar Kühe im Isaan haben jetzt schon nichts zu fressen, wo bitte soll das Futter für 1 Million Kühe herkommen?
Im Isaan funktioniert die Wasserversorgung oft nicht, wo sollen 1 Million Kühe das notwendige Wasser her bekommen?
Darüber denkt man im Isaan halt nicht nach.
Sollten die Kühe tatsächlich verteilt werden, wird dies so aussehen:
Nach einigen Wochen wird man der Kühe überdrüssig, woher das Futter, woher das Wasser? Wer nimmt sich die Zeit für die Kühe? Man wird also die Kühe an Grossbauern verkaufen, macht mit dem Geld ein Fest. Bezahlt vielleicht eine Rate fürs Motorrad oder fürs Auto, dann ist das Geld futsch. Der Grossbauer, der gleichzeitig natürlich auch bei einer der Thaksinschen Reinkarnationsparteien Mitglied ist, vielleicht sogar Abgeordneter freut sich, er weiss wie man viele Kühe ernährt und gewinnbringend vermarktet.
Der Kleinbauer aus dem Isaan weiss es nicht. Er hat sich kurz gefreut und Kuhgeld erhalten und obwohl nie Steuern bezahlt, fordert er weiter. Neue Kühe.
Irgendjemand der Politiker sollten die Isaaner einfach mal zum "Nachdenken" anregen.
Und mal den Satz Kennedys vortragen: Frage nicht immer was das Land für Dich tun kann, frage Dich was Du für das Land tun kannst"
Ich will mal für die Isaaner antworten:
Ärmel aufkrempeln und endlich selbstständig denken und dann auch handeln. Das könnte eine "blühende Landschaft" geben.
In anderen Gebieten des Landes hat das schon viel früher geklappt.
Liebe Grüsse
Lulang

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koratwerner (†2012)
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » Di Nov 06, 2007 6:39 pm

Da frage ich mich doch verwundert, wo die 1 Mio. Kühe herkommen sollen? :roll:

Gibt es etwa einen Zauberer, der sie aus dem Hut zieht?

Wer kann mich darüber aufklären? :shock: :shock: :shock:
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

Bernd
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon Bernd » Di Nov 06, 2007 7:13 pm

Jo Werner,

bei der letzten "Eine-Million-Kühe-Aktion" des Herrn Thaksin war es zumindest so, daß eigentlich Kälber statt Kühe geliefert werden sollten. Der anfängliche Streit darüber, ob die Kälber aus Profitgründen selber gezüchtet oder aus Ausstralien importiert werden sollten, wurde zugunsten der einheimischen Profiteure entschieden. :wink:

Ein Teil der vorgesehenen Gelder ist daher an die Kälberzüchter gegangen, so daß die Züchter gut davon profitiert aber wenig gezüchtet haben. Die restliche Kohle ist in den Changwat-Verwaltungen versickert. :wink:

Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, daß die Leute nochmals auf denselben Furz hereinfallen :?

Aber der da würde sich bestimmt darüber freuen :arrow: http://www.farmchokchai.com/en/chokchai_main.asp :mrgreen:

Grüße

newsclip
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Mit Geld kein Mandat?

Ungelesener Beitragvon newsclip » Fr Jan 04, 2008 10:04 am

Thailand: Wahlergebnis noch nicht bestätigt

Bangkok. Die Wahlkommission in Thailand untersucht nach der Parlamentswahl vom 23. Dezember in Dutzenden Fällen Einzelergebnisse. Von den 83 Wahlsiegern, deren Ergebnis überprüft wird, gehören 65 zur Partei der Volksmacht (PPP), die den gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra unterstützt und die Wahl gewann. Den meisten der Betroffenen werde Stimmenkauf vorgeworfen, erklärte der Generalsekretär der Wahlkommission, Suthiphon Thaveechaiyagarn, am Donnerstag. Bei der Wahl errang die PPP 233 der 480 Sitze im Unterhaus von Bangkok. Die Demokratische Partei gewann 165 Mandate, sechs davon werden nun überprüft.
(AP/jW)

Junge Welt 4. Januar 2008

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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Jan 04, 2008 9:14 pm

Wahlsieger PPP beklagt Hindernisse bei Regierungsbildung

Parteivorsitzender macht "unsichtbare und schmutzige Hand" verantwortlich

Bangkok - Die Anhänger des vom Militär gestürzten früheren thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra haben am Freitag "eine unsichtbare und schmutzige Hand" angeprangert, die nach dem Wahlsieg der Thaksin-Partei ohne Unterlass eine Regierungsbildung zu verhindern suche. Bei der Parlamentswahl am 23. Dezember hatte die Partei der Volksmacht (PPP) 233 der 480 Sitze im Unterhaus von Bangkok errungen. Man versuche, mit Hilfe des Obersten Gerichtshofes das Wahlergebnis zu kippen, sagte der PPP-Vorsitzende Samak Sundaravej.

Am Donnerstag kündigte der Oberste Gerichtshof an, am 15. Jänner die Klage eines Thaksin-Gegners zu untersuchen. Demnach sei die PPP nur Platzhalter für Thaksins Thai-Rak-Thai-Partei ("Thais lieben Thailand"), die im Mai 2007 von einem von der Militärregierung eingesetzten Gericht aufgelöst worden war. Thaksin selbst lebt im Exil. In seiner Heimat liegen etliche Klagen wegen Korruption im Zusammenhang mit seiner sechsjährigen Amtszeit vor, die im September 2006 in einem unblutigen Putsch mit Billigung des Königshauses beendet worden war. Am 11. und 16. Jänner wird das Gericht zwei weitere Klagen untersuchen.

Korruptionsvorwürfe

Ebenfalls am Donnerstag gab die Wahlkommission bekannt, wegen "Stimmenkaufs" Untersuchungen gegen 65 bei der Wahl erfolgreiche PPP-Kandidaten anzustellen. Samak, der als möglicher PPP-Premier bereit steht, zeigte sich hingegen nicht allzu besorgt und betonte, dass die Verdächtigten ihre Unschuld beweisen würden.

Seit dem 23. Dezember bemüht sich die PPP um die Bildung einer Regierungskoalition. Nach eigenen Angaben verfügen die Thaksin-Anhänger zusammen mit drei kleineren Parteien über eine Parlamentsmehrheit von 254 Sitzen zur Regierungsbildung. Noch wartet man allerdings auf eine Zusage von zwei weiteren politischen Formationen, die zusammen 61 Sitze beisteuern könnten. Die Verhandlungen sind nach dem Tod der Schwester des thailändischen Königs Bhumibol Adulyadej, Prinzessin Galyani, am Mittwoch wegen der angeordneten Staatstrauer unterbrochen worden. (APA)

Der Standard 4. Januar 2008

Was ist daran schmutzig, das Gericht anzurufen? So wie ich den Wahlkampf mitbekommen habe, hat sich Samak lautstark zu Thaksin bekannt. Die Interpretation, dass er und die anderen von der PPP an Statt von Thaksin's TRT handeln, de facto als Stellvertreter, und auch nur als solche gewählt wurden, ist doch nicht so ohne Weiteres von der Hand zu weisen. Darüber müssen die Richter entscheiden. Wenn also Thaksin's TRT durch Samak's PPP verkörpert wird, ist Thaksin's TRT unerlaubterweise bei der Wahl angetreten. Da sind feine Abgrenzungen notwendig. Als reine Schikane kann ich das nicht sehen. Und bei einer schwebenden Entscheidung eines Gerichts schon von einer "unsichtbaren und schmutzigen Hand" zu schreien, ist glatter Schwachsinn. Einzige Möglichkeit wäre, einzelnen Richtern des entscheidenden Senats Besorgnis der Befangenheit entgegenzuhalten. Aber dazu muss man schon Gründe haben. Und das würde auch nur dazu führen, dass eben die Richter ausgetauscht werden, bei denen die Besorgnis der Befangenheit begründet ist.
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Jan 09, 2008 9:58 am

Die Wahlkommission ist gerade dabei, über Wahlbetrug zu entscheiden, in den People Power Party deputy leader Yongyuth Tiyapairat verwickelt ist.

Eine Entscheidung gegen ihn könnte eine Reihe von Ereignissen in Gang setzen, die zur Auflösung der People Power Party führten. Sollte sich erweisen, dass Yongyuth in seiner Eigenschaft als Funktionär der Partei in Wahlbetrug verwickelt ist, müsste sich möglicherweise das Verfassungsgericht mit dem Fall beschäftigen, sagte der Vorsitzende der Wahlkommission Apichart Sukhagganond gestern. "In dem Fall könne die Wahlkommission verpflichtet sein, sich für eine Auflösung der People Power Party einzusetzen", sagte er.

Er äusserte sich im Anschluss an die gestrige Anhörung, wo Yongyuth 10 Zeugen vorführte, die zu seiner Entlastung aussagen sollten. Die Wahlkommission gestattete die Verteidigung, um die Beweismittel zu den Betrugsvorwürfen untersuchen zu können, und wird noch einen weiteren Zeugen der Verteidigung hören, bevor sie eine Entscheidung trifft.

Die Liste der Vorwürfe betrifft Yongyuths Beteiligung beim Anbieten finanzieller Vorteile an Pujais und Kamnans in Chiang Rai für die Beeinflussung von Wählern, für ihn selbst und seine Partei zu wählen.

Unter der neuen Wahlgesetzgebung ist eine Partei für die Wahlvergehen ihrer Funktionäre verantwortlich.

Nach The Nation: "Party deputy Yongyuth facing fraud charges fears outcome" , hier
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Jan 25, 2008 10:07 am

Brandheiß berichtet die Bangkok Post heute von der Festnahme des Fräuleins Pranee Khlangpha, 37, in Korat, einer Nichte des Abgeordneten aus Lop Buri Herrn Amnuay Khlangpha, wegen Drogenhandels. Sie hatte bei der Festnahme 200 Methamphetamin-Tabletten im Besitz. Sie soll zugegeben haben mit Drogen zu handeln und einiges von dem eingenommenen Geld für die Wahlkampagne für sich und "eines gewissen nationalen Politikers" ausgegeben zu haben.

Bereits letzten Oktober war Herr Amnuay's Sohn, Herr Nongrit, der Direktor der Wang Ploeng Tambonverwaltung, mit Waffen und 4.000 Amphetamin-Tabletten im Besitz verhaftet worden.

Hat noch jemand Zweifel, dass die vielen Todesopfer in Thaksin's Krieg den Drogen von "rivalisierenden Dealern" hingerichtet wurden. :evil:
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Feb 26, 2008 12:23 pm

Bangkok Post berichtet brandheiß, dass die Wahlkommission den Regierungssprecher Yongyuth Tiyapairat des Wahlbetrugs für schuldig befunden und sich mit 3 gegen zwei Stimmen für eine rote Karte für ihn entschieden hat. Ob es soweit kommt, muss jedoch ein Gericht entscheiden, das die Wahlkommission jetzt anzurufen verpflichtet ist. Warten wir's ab. Achja, Thaksin will übermorgen Wiedereinzug in Thailand halten. Die Zeichen stehen auf Sturm, obwohl jeder offiziell zur Ruhe aufruft. Der Börsenindex ist am Vormittag von 845,76 bei Öffnung auf 827,98 um 11:50 Uhr gesackt: Panik unter den Anlegern wegen einer jetzt wieder ungewissen Zukunft Thailands.
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Mär 21, 2008 4:40 pm

Thailand: Mann zündet sich vor Parlament an

Aus Protest gegen mutmaßliche Schmiergeld-Zahlungen hat sich vor dem thailändischen Parlament ein Mann selbst angezündet und dabei schwere Verletzungen davongetragen.

Der 44-Jährige habe sich vor dem Parlamentsgebäude in Bangkok mit Benzin übergossen und dieses angezündet, teilte die Polizei heute mit. Dabei habe der Mann an mehr als 90 Prozent seiner Haut Verbrennungen erlitten. Er wurde laut Polizei in äußerst kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert und konnte wegen der Schwere der Verletzungen nicht zu seinen Beweggründen befragt werden.

Polizei: Mit keiner Forderung verknüpft

Medienberichten zufolge wollte der Mann mit seiner drastischen Tat den Rücktritt von Parlamentspräsident Yongyut Tiyapairat fordern, der sich vor Thailands Obersten Gericht wegen Schmiergeldzahlungen verantworten muss.

Der Politiker soll örtliche Behördenvertreter im Norden des Landes bezahlt haben, damit diese im Vorfeld der Parlamentswahl im Dezember für die People Power Party (PPP) werben, die aus der Partei Thai Rak Thai des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra hervorgegangen war.

Ein Polizeisprecher betonte jedoch, dass der Aktivist keinerlei ausdrücklichen Forderungen mit seiner Selbstverbrennung verknüpft habe. Yongyut hatte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen.

orf.at 21. Maerz 2008

Die Sache gegen Yongyuth liegt jetzt in den Händen des Verfassungsgerichtes, dass diese zur Entscheidung angenommen hat. Samak ist jedoch gegen die vom Gesetz vorgeschriebene Suspendierung des Regierungssprechers während des Verfahrens, weil jener angeblich keine Möglichkeiten habe, Einfluss auf das Verfahren zu nehmen. Ob die Regierung Samak nicht doch Möglichkeiten hat, durch Versetzungen von Richtern darauf Einfluss zu nehmen, bleibt abzuwarten. Es ist nicht nur Hitze in Thailand, die Proteste der einstigen Thaksin-Gegner sollen nächste Woche wieder aufgenommen werden. :roll:
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Re: Ohne Geld keine Stimme

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Apr 12, 2008 11:10 am

Gestern hat die Wahlkommission die Auflösung sowohl der Matchima- als auch der Chart Thai-Partei mit 4 : 1 Stimme verfügt, weil Parteifunktionäre in den Stimmenkauf verwickelt gewesen seien. Jetzt müssen aber noch Richter darüber sitzen. Und der PPP selbst steht noch Ähnliches bevor. Wohl allein deshalb wird jetzt seitens der PPP nach einer raschen Verfassungsänderung verlangt, die die Parteienauflösung verhindern soll. Sicher wird jede Verfassungsänderung einige Gegner finden. Aber wie groß wird die Zahl der Ausserparlamentarischen Opposition sein, wenn eine Verfassung nur mal so schnell im reinen Selbstinteresse einer Partei geändert werden soll? Was wird jetzt wohl auf Thailand zukommen?
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