Zensierter Film wird mit schwarzen Flächen gezeigt

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KoratCat
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Zensierter Film wird mit schwarzen Flächen gezeigt

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Mär 30, 2008 8:53 am

Zensierter Film wird mit schwarzen Flächen gezeigt

Apichatpon „Jo3“ Weerasethakul Nachdem der Filmemacher Apichatpon „Jo3“ Weerasethakul fast ein Jahr für seinen Film gekämpft hatte, die Zensoren das ungeschnittene Original auch nach einer Verzichtserklärung des Filmemachers, in der er sicht verpflichtete den Film nicht in Thailand, sondern nur im Ausland zu zeigen, nicht mehr herausgeben wollten, beugte er sich, zeigt die zensierten Stellen als schwarze Flächen. Der Film Sang Sattawat (Syndromes and a Century) wurde von den Zensoren an vielen Stellen geschnitten, einige Passagen dauern mehrere Minuten. „Es ist zynisch, aber es ist eine Erklärung an das Publikum, damit denen klar wird, dass man ihnen Informationen vorenthalten will.“ Sagte der Künstler.

Apichatpong hatte zunächst geplant, den Film in ein paar kleineren Szenetheatern zu zeigen, hatte die Vorführung aber abgesagt, nachdem die Zensur die Schnitte gefordert hatte. Eine Petition wurde gestartet und tausende von Internetnutzern schlossen sich einer Forderung an, den Film ungeschnitten herauszugeben. Was leider ohne Erfolg blieb.

Nachdem die neue Regierung im Amt war, versuchte Apchatpong einen neuen Anlauf, aber leider wollten die Zensoren jetzt noch mehr Szenen schneiden. „Ich hatte mich geirrt. Es ist schlimmer statt besser geworden, aber jetzt lohnt es den Aufstand. Ich habe festgestellt, dass das Problem mit dem Filmgesetz nicht das Gesetz ist, sondern die Leute, die es durchsetzen.“ Sagte er in einem Interview der Daily Xpress.

Apichatpong und der Produzent Pantham Thongsang erklärten den Film den Zenstoren, aber ihre Apelle stießen auf Taube Ohren. Die Zensoren charakterisierten den Film als „nicht künstlerisch“ und sagten, dass er das Image Thailands schädige und seine Institutionen. Der Film war als Tribut an das Leben der Eltern des Künstlers geplant gewesen, beide hatten als Ärzte gearbeitet. Die Zensoren sagte, sie sähen es nicht so, und die Eltern sollten sich schämen dass ihr Leben so dargestellt worden sei.

Der Künstler äußerte seinen Ärger und stellte fest, dass er dumm gewesen sei, zu versuchen, innerhalb des thailändischen Systems zu arbeiten. „Einige der Zensoren unterrichten an der Filmakademie ….“ Sagte er gegen Ende.

Als Demonstration gegen die Zensur wird der Film jetzt mit geschwärzten Minuten gezeigt. „Vielleicht will eine kleine Gruppe von Menschen meinen Film sehen, und dies wird die Version sein, die man ihnen erlaubt anzuschauen.“ Alle Einnahmen aus den Eintrittsgeldern gehen an die Thailändische Filmförderung.

Flybike, Bangkok


Joe hat im Ausland 11 Filmpreise erhalten und wurde zusätzlich 6 Mal nominiert. Ihm wurde bereits mehrfach angeboten im Ausland zu arbeiten. Er arbeitet außer als Regissuer auch als Drehbuchautor, Cutter, Kameramann und Produzent.
Schoenes Thailand 29. Maerz 2008

Vielleicht kommen die Zensoren jetzt ja auf die Idee, dass die schwarzen Flächen die staatliche "Filmfürsorge" verunglimpfen könnten, und zensieren die schwarzen Flächen. Was dann? :twisted:
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

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