AM Kapital- und Devisenmarkt (Der Thai Baht)

Für alles, was mit Geld, dem Devisen- und Finanzmarkt in Thailand zu tun hat: welche Bank, wie ein Konto anlegen, wie eine Überweisung tätigen etc.
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KoratCat
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AM Kapital- und Devisenmarkt (Der Thai Baht)

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Di Dez 19, 2006 5:40 pm

Jeder wird's gemerkt haben: trotz Stärke zum US-Dollar geht der Wechselkurs des Euro zum Thai Baht ständig weiter runter. in den letzten zwei Tagen gab's sogar einen Sprung. Die Bank of Thailand hat was gegen die Währungsspekulanten unternommen, die in dieser Situation in Thailand kurzfristige Gelder anlegen, um bei einer Berichtigung nach unten, schnell zu verkaufen und dabei satte Gewinne einzustreichen, wie's eben der berüchtigte Herr George Soros in der Finanzkrise 1997 gemacht hat.

Die Bank sperrt ab sofort 30 % aller neu ins Land überwiesenen Anlagegelder für 12 Monate als zinslose Reserve, d. h. man kann jene 30 % weder arbeiten lassen noch in den ersten 12 Monaten wieder in ausländische Währungen tauschen, wenn sich die Gelegenheit zum Geschäftchen bietet, muss warten bis die zwölf Monate vorbei sind. Falls man den Rest vor Ablauf eines Jahres abzieht, kriegt man 10 % Strafe abgenommen.

Viele ausländische Investoren sind in Panik am Rennen. Das ist ihnen zu unsicher. Sie machen lieber jetzt ein nur kleines Geschäft statt später vielleicht Verluste. Langfristige negative Folgen dieses Schrittes werden nicht erwartet.

Für die Touristen kommt dieser Schritt gerade zum richtigen Zeitpuinkt. Das entlastet die Reisekasse ein wenig. :o
Zuletzt geändert von KoratCat am Fr Jan 05, 2007 9:13 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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newsclip
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Ungelesener Beitragvon newsclip » Mi Dez 20, 2006 5:57 am

KPITALKONTROLLE
Thailand reagiert auf Flucht vom Aktienmarkt
Bild
Von Steffen Uttich
19. Dezember 2006
Ausländische Investoren haben am Dienstag auf neue Regeln zur Kapitalkontrolle in Thailand mit einer Flucht von der Börse in Bangkok reagiert. Der Leitindex Set stürzte zeitweise um 20 Prozent ab, was Erinnerungen an die asiatische Finanzkrise Ende der neunziger Jahre aufkommen ließ. Zum Handelsschluß war dann das Bild mit einem Minus von 15 Prozent nur unwesentlich besser. „Die von der thailändischen Regierung angekündigten Maßnahmen, mit denen der Aufwertung des Baht Einhalt geboten werden soll, können nur als unglücklich bezeichnet werden“, kommentierte die Fidelity-Fondsmanagerin Gillian Kwek den Kursrutsch. Weniger zurückhaltend fiel der Kommentar eines Händlers aus:
„Ruft den Krankenwagen, es wird ein Blutbad angerichtet.“

Am Montag hatte die thailändische Zentralbank weitgehende Regeln zur Kontrolle kurzfristiger Geldzuflüsse bekanntgegeben. Danach mußten ausländische Investoren 30 Prozent ihres eingesetzten Kapitals, das sie in die Landeswährung Baht transferieren, für ein Jahr zinslos auf einem Konto einfrieren. Das hätte bedeutet, daß sie nur noch über 70 Prozent ihres eingesetzten Kapitals frei verfügen können. Außerdem wurde ein Strafzins von 10 Prozent eingeführt, wenn in Thailand angelegtes Kapital innerhalb eines Jahres wieder abgezogen wird. Mit diesen neuen Vorschriften sollte der Aufwertung des Baht begegnet werden, die exportorientierte Unternehmen zunehmend unter Druck gesetzt hatte. Die Gouverneurin der Zentralbank, Tarsia Watanagase, sprach von einem deutlichen Anstieg spekulativer Gelder in den vergangenen Wochen.

Kopfschütteln statt Erleichterung

Von der Marktreaktion am Tag danach zeigte sich die thailändische Regierung jedoch beeindruckt. Drei Stunden nach Handelsschluß machte die Nachricht die Runde, daß die Vorschriften wieder gelockert werden. Der Aktienmarkt sei ab Mittwoch von den Maßnahmen ausgeschlossen, verkündete schließlich Finanzminister Pridiyathorn Devakula im Fernsehen. Ausländische Anleger könnten damit Aktien wieder ohne jede Begrenzung handeln. Diese Kehrtwende sorgte bei den Betroffenen weniger für Erleichterung, sondern vielmehr für Kopfschütteln.

Die Vorgänge um die Kapitalkontrolle sind der zweite Schock, den das südostasiatische Land ausländischen Investoren in diesem Jahr bereitet hat. Erst im September hatte ein Militärputsch für Verunsicherung gesorgt. Damals erholten sich die Kurse aber rasch wieder. Diesmal sei nicht mit einer schnellen Erholung zu rechnen, hieß es bei einer Frankfurter Fondsgesellschaft nach der Kehrtwende des Finanzministeriums: „So kann man nicht mit internationalen Anlegern umspringen.“ Ein Mindestmaß an Verläßlichkeit sei notwendig, in diesem Fall jedoch verlorengegangen. Deshalb werde das am Dienstag abgezogene Geld auch nicht sofort wieder zurückfließen.

Quelle: F.A.Z. v. 20. Dez. 2006

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Ungelesener Beitragvon newsclip » Fr Jan 05, 2007 9:17 pm

Thailand bewegt Markt für Auslandsaktien
04. Januar 2007 | 17:19 Uhr

Wirtschaftsnachrichten aus Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Sowohl in den USA als auch in Japan waren die Börsen am Montag und Dienstag geschlossen, so die Deutsche Börse AG.

"In diesem sehr ruhigen Umfeld haben Anleger immer noch den thailändischen Markt im Blick", berichte Jan Vrbsky von Baaderbank über die Aktivitäten der Investoren in der ersten Handelswoche des neuen Jahres. Zum einen seien sie noch verunsichert durch die Maßnahmen der thailändischen Zentralbank Mitte Dezember, in deren Folge alle thailändischen Aktien vom Handel in Deutschland ausgesetzt gewesen seien.

Obwohl die Bestimmungen bezüglich der Hinterlegung von Kapital bei Aktienkäufen zurückgenommen worden seien. "Die Terroranschläge vom 30. Dezember haben dem Markt zudem sehr zugesetzt." Insgesamt habe der thailändische SET-Index mehr als fünf Prozent verloren. "Größere Werte, die auch international sehr bekannt sind, haben jedoch wesentlich mehr eingebüßt", habe der Skontroführer für Auslandsaktien an der Börse Frankfurt beobachten können. Das Unternehmen True Corporation habe 10 Prozent, die Bangkok Bank sogar 12 Prozent verloren.

Quelle: ad hoc news v. 5. Jan. 2007

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Ungelesener Beitragvon newsclip » Di Jan 09, 2007 8:24 pm

Thailand schränkt Rechte ausländischer Firmen ein

Schlechte Nachrichten für internationale Investoren: Die thailändische Regierung will das Mitbestimmungsrecht ausländischer Firmen in dem südost-asiatischen Land drastisch beschneiden. Die Unternehmen reagierten prompt.


HB BANGKOK. Die Putchisten-Regierung in Bangkok macht Druck auf ausländische Investoren: Innerhalb von zwei Jahren müssten die Unternehmen ihre Stimmrechte auf weniger als 50 Prozent reduzieren, sagte Finanzminister Pridiyathorn Devakula. Die Regierung segnete kurz vorher neue Regelungen für ausländische Firmen ab.

Eine Regierungssprecherin teilte mit, dass das Kabinett einer Änderung der Regelungen für ausländische Firmen prinzipiell zugestimmt habe. Einzelheiten sollten noch am Dienstag auf einer Pressekonferenz von Handelsminister Krikkrat Jirapaet erläutert werden.

Die Gemeinsame Ausländische Handelskammer in Thailand (JFCCT) hatte sich bereits am Montag „sehr besorgt“ über die Entwicklungen geäußert. Ausländische Firmen befürchten, dass durch grundlegende Änderungen der Gesetze viele Unternehmen de facto dazu gezwungen werden, das Land zu verlassen. Zu befürchten sei eine Einschränkung der Geschäftsfelder, in denen sich Ausländer betätigen dürften, erklärten die Kammern, die rund 10 000 Unternehmen vertreten.

Darüber hinaus fürchten sie die Abschaffung der rechtlichen Grauzone, die es ausländischen Unternehmen bislang ermöglichte, Thailänder als Bevollmächtigte einzusetzen. Auf dieser inoffiziellen Regelung basieren seit 30 Jahren die Auslandsinvestitionen in dem asiatischen Staat. Der Vize-Vorsitzende des Dachverbands, Peter van Haren, sagte, viele Unternehmen werteten die Reform als „Zwangsveräußerung“ und wollten daher das Land verlassen.

Die Reformpläne reihen sich in die Versuche der nach einem Putsch im September vom Militär eingesetzten Regierung ein, die Kontrolle über Investitionen und Finanzmarktaktivitäten zu erhöhen. Mitte Dezember hatte die thailändische Notenbank mit der Verschärfung von Finanzmarktvorschriften den größten Kurseinbruch an der Bangkoker Börse seit 16 Jahren ausgelöst.

Quelle: Handelsblatt v. 9. Jan. 2007

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Ungelesener Beitragvon newsclip » Do Jan 11, 2007 8:01 am

Finanzplätze
Abstieg einer Lieblings-Börse

Ganz Asien boomt. Ganz Asien? Nein, ein früher beliebter Markt fällt immer weiter in Ungnade: Thailand. Von dem Boom, den anderen Fernost-Börsen seit 2004 erleben, ist in Bangkok keine Spur. Gestern rutschte der Aktienmarkt des Urlaubsparadieses sogar auf ein Zweieinhalbjahrestief.

Von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

Berlin - Grund ist das politische Chaos in dem 70-Millionen-Einwohner-Land, das internationale Investoren verschreckt und die mittlerweile auch viele Thailänder an der Zukunft ihrer Nation zweifeln lässt. "Die thailändische Politik ist ein Minenfeld geworden", meint Kasem Prunratanamala von der Investmentbank CIMB und spielt damit nicht nur auf den Putsch im Herbst 2006 und die Bombenanschläge vom Jahresanfang an, sondern auch auf die willkürliche und jedem Sachverstand spottende Wirtschaftspolitik des neuen Militärregimes an. "Ob sich die Lage stabilisiert und das Land bald wieder zurückfindet zur Demokratie ist die große Unbekannte." So sei längst noch nicht klar, ob die Generäle tatsächlich wie angekündigt im Herbst freie Wahlen abhalten - und - wenn ja - deren Ergebnis auch akzeptieren.

Die Investoren fliehen vor allem an der mangelnden Rechtssicherheit. Jüngste Maßnahmen der Junta richten sich gezielt gegen ausländische Investoren, die Mehrheitsanteile an thailändischen Unternehmen halten. Diese sollen nun gezwungen werden, ihre Beteiligungen binnen eines Jahres zu reduzieren. Bereits Mitte Dezember hatte die politische beeinflusste Ankündigung der Notenbank von Kapitalverkehrsrestriktionen zu einem Crash an der Bangkoker Börse geführt. Selbst die teilweise Aufhebung dieser drakonischen Maßnahmen konnte den Markt nur vorübergehend stabilisieren. Das politische Durcheinander könnte kaum schädlicher sein, lässt Thailands Wirtschaft doch schon seit Jahren jene Dynamik vermissen, die andere asiatische Ökonomien auszeichnet.
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Seit 2004 läuft der Markt unter heftigen Schwankungen seitwärts. Das hat dazu geführt, dass der thailändische Aktienmarkt mit einem durchschnittlichen Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht und einer Dividendenrendite von fünf Prozent inzwischen zu den günstigsten weltweit gehört. Trotz dieser niedrigen Bewertung - im Schnitt sind die Papiere des Leitindex SET nur halb so teuer wie im asiatischen Mittelwert - bläst kaum ein Stratege der großen Investmentbanken zum jetzigen Zeitpunkt zum Einstieg: "Der Markt kann noch um weitere gut zehn Prozent fallen, ehe er sich stabilisiert", meint Andrew Stotz von der amerikanischen Citigroup.

Sein Kollege Rick Loo von Goldman Sachs rät Anlegern ebenfalls, die Finger von thailändischen Aktien zu lassen. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, ob Thailand auf Jahre für totes Kapital steht oder ob es dem Königreich gelingen kann, sukzessive das Vertrauen der internationalen Financiers zurückgewinnen. "Langfristig sehen wir für die thailändische Wirtschaft und die Bangkoker Börse wieder positive Vorzeichen", meint Chanpen Sirithanarattanakul von Singapurs größtem Geldhaus DBS. Trotz der Turbulenzen hält er auf Sicht von zwölf Monaten ein Index-Ziel von 830 Punkten für erreichbar. Das entspräche einem Kursgewinn von 36 Prozent.

Auch Citigroup-Experte Stotz hält Ende des Jahres 740 Punkte für möglich. Poramet Tongbua von der Deutschen Bank traut dem Index 780 Zähler zu. Alles Analysten setzen darauf, dass die Aktien ab einem bestimmten Punkt so günstig sind, dass die Investoren die Angst beiseite schieben oder sich die politische Situation beruhigt. Zusätzliche Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es nicht zu weiteren Anschlägen kommt, die den Tourismus - eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes - untergraben. Ian Gisbourne von Merrill Lynch bringt es auf den Punkt: "Die Entwicklung im restlichen Jahr 2007 wird davon abhängen, ob die internationalen Investoren in der Lage sind, zu vergeben und zu vergessen."

Quelle: Die Welt v. 10. Jan. 2007
http://www.welt.de/data/2007/01/10/1171379.html

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Ungelesener Beitragvon newsclip » Do Jan 11, 2007 8:22 am

Ausändische Investitionen: Thailand beharrt auf Beschränkungen

Thailand hat die von Investoren heftig kritisierte Beschränkung des Ausländereinflusses bei Joint Ventures verteidigt. 1300 Firmen sind nach Angaben des Verteidigungministeriums betroffen.
Bangkok - Kritiker hätten die Folgen übertrieben, sagte Finanzminister Pridiyathorn Delakula. Die Aktienkurse waren nach der Ankündigung am Dienstag um 2,7 Prozent zurückgegangen. Gegen den Protest ausländischer Handelskammern hatte die Regierung am Dienstag beschlossen, dass Ausländer bei Joint Ventures nur noch 50 Prozent der Stimmrechte halten dürfen. In bestimmten Industrien ist der Ausländeranteil am Firmenkapital auf 49 Prozent beschränkt. Investoren umgingen dies bislang, in dem sie zwar thailändische Partner mit Mehrheitsbeteiligung in die Firma holten, ihnen aber wenig Stimmrechte einräumten.

Das neue Gesetz muss noch vom Nationalrat gebilligt werden. Dieser war wie die Regierung nach dem Sturz der demokratisch gewählten Regierung im September vom Militär eingesetzt worden. Der Präsident des Verbandes der ausländischen Handelskammern in Bangkok, Peter van Haren, geht davon aus, dass Auslandsinvestoren ihr Engagement in Thailand überdenken werden. Die Gesetzesänderung werde negative Folgen haben, warnte er. Die Firmen sollen zwei Jahre Zeit haben, um die neuen Regeln umzusetzen.

Quelle: Die Zeit v. 10. Jan. 2006
http://www.zeit.de/news/artikel/2007/01/10/87692.xml

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Jan 20, 2007 5:08 pm

Hätt' ich beinah' vergessen: der Diskontsatz is' vorgestern von ca. 4.93 auf 4,75 % gesenkt worden, um den Konsum - oder vielleicht besser die Überschuldung - anzukurbeln. Damit die ausländischen Investoren nicht alle weglaufen. Experten sagen, das käme viel zu spät. Ich denke, vorher hätte es auch wenig gebracht. Die Thai Wirtschaft ist einerseits viel zu sehr von ausländischen Investoren abhängig, und andererseits viel zu sehr durch Währungsspekulanten gefährdet. Da iss's schwer zu sagen, was gut und was schlecht ist, kommt allein auf die Perspektive des eigenen Interesses an. :roll:
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Jan 27, 2007 10:54 am

Und jetzt hat die Bank of Thailand ihre Wachstumsprognose für 2007 um ein halbes Prozent auf 4,0 bis 5,0 % zurückgesteckt.
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mi Feb 28, 2007 6:07 pm

Der Leitzins ist heute sogar auf 4,50 % gesenkt worden und der Finanzminister hat das Handtuch geworfen:

Thailands Finanzminister tritt nach anhaltender Kritik zurück

Bangkok (Reuters) - Der unter Druck geratene Finanzminister Thailands, Pridiyathorn Devakula, ist am Mittwoch zurückgetreten.

Der Politiker begründete seinen Schritt mit anhaltender Medienkritik und mit Querelen innerhalb der Regierung, die nach dem Militärcoup im September an die Macht gekommen war. Der ehemalige Notenbank-Chef hatte mit mehreren Entscheidungen als Finanzminister wiederholt ausländische Investoren erzürnt. Über einen Nachfolger an der Spitze des Finanzministeriums gab es zunächst keine Informationen.

Die bereits im Minus tendierende Börse fiel nach Pridiyathorns Ankündigung zunächst weiter, glich die Verluste später aber etwas aus und lag noch 2,24 Prozent im Minus. Der thailändische Baht notierte kaum verändert.

Reuters 28. Febr. 2007

Das Minus an der Börse hat aber doch wohl mehr mit dem gestrigen Einbruch in Shanghai zu tun.
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Ungelesener Beitragvon newsclip » Sa Mär 03, 2007 8:13 pm

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Zehn Jahre nach Asiens Finanzkrise: Chancen und Risiken heute

Für Thailand war es ein schwarzer Tag: Am 2. Juli 1997 hatte der Crash auf den Finanzmärkten begonnen und zog schnell weite Kreise. Nach erneuten Kurseinbrüchen in Asien werden die Erinnerungen daran wieder wach.

Die Notenbank Thailands hatte damals den Wechselkurs des thailändischen Baht, der bis dahin fest an den US-Dollar gekoppelt war, freigegeben. Thailands Währung verfiel innerhalb kürzester Zeit drastisch. Der Verfall kam nicht von ungefähr: Ein paar Wochen zuvor hatten ausländische Spekulanten den Baht attackiert, die Notenbank hatte die Angriffe nicht abwehren können - obwohl sie dabei fast die gesamten Dollarreserven Thailands verpulverte - etwa 38 Milliarden US-Dollar. Doch das Desaster war nicht mehr aufzuhalten. Die Asienkrise begann und riss nicht nur Thailand, sondern ganz Südostasien sowie Hongkong und Südkorea in den Abgrund.

Heute schauen die betroffenen Länder zurück. Viele Probleme waren hausgemacht, die Ursachen vielschichtig. Westliche Investoren hatten bedenkenlos Kredite vergeben - schließlich galt Asien als Finanz-Eldorado. Der Westen wollte beim Goldrausch dabei sein.

Wiederholt sich die Geschichte?

Ist eine Krise wie die von 1997 heute ebenfalls denkbar? "Es wird hoffentlich nicht diese Art von Blase sein, noch nicht", sagt Dr. Chalongphob Sussangkarn vom "Thailand Development Research Institute" in Bangkok. "Aber was wir heute bereits beobachten, hat schon einiges von der Krise von 1997. Das heißt: Die Länder der Region nutzen alle dieselbe Entwicklungsstrategie, den Export - nach Europa und vor allem in die USA. Aber der Weltmarkt ist nicht groß genug, um all diese Exporte zu absorbieren."

Daher können nicht alle Länder der Region gleichzeitig auf hohem Niveau wachsen, meint Sussangkarn. Das Risiko bleibe, dass manchen Ländern die Exporte wegbrechen. Wenn das passiert, werde die Weltwirtschaft eine neue Krise erleben. Diese könnte ähnlich wie 1997 dazu führen, dass viele Fabriken schließen müssen, dass Arbeitslosigkeit und soziale Probleme entstehen. Diese Angst vor einem Export-Minus gilt auch als Auslöser des jüngsten Kursgewitters, das am Dienstag (27.2.2007) von Schanghai ausgehend nahezu alle Börsen der Welt erschütterte.

Thailand ganz unten

Besonders hart hatte es vor zehn Jahren außer Thailand unter anderem Indonesien, die Philippinen und Südkorea getroffen. Südkorea erholte sich relativ schnell, die südostasiatischen Staaten aber kämpften teils jahrelang, um aus dem wirtschaftlichen Tief heraus zu kommen. Heute wächst die Wirtschaft Südostasiens wieder. Aber Korruption, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und politische Instabilität bedrohen den Aufschwung.

Als Garant für Stabilität in der Region gilt weiterhin China, meint Stephany Griffith-Jones vom "Institute of Development Studies" der britischen Universität Sussex. "China ist ein Bollwerk an Stabilität", sagt sie. Eine interessante Frage dort ist derzeit, ob das Land seine Wechselkurse flexibler gestalten sollte, wie es die USA gerne hätten, und ob es die Kapitalkonten liberalisieren sollte. "In beiden Punkten war China stets sehr vorsichtig, und das hat dem Land gut gedient", sagt Griffith-Jones. "Es wurde von der Asienkrise nicht mitgerissen und war ein Anker, der geholfen hat, diese Krise früher zu beenden. Ich denke, China macht seine Sache ziemlich gut, obwohl es ein schwaches Bankensystem hat. Daran muss es arbeiten."

Aus Fehlern lernen

Es ist gerade der Finanzsektor, an dem nicht nur China, sondern auch die Staaten Südostasiens arbeiten müssen. Die faulen Kredite abzutragen, dauerte Jahre. Und auch heute wird in Asien wieder mit ehrgeizigen Infrastrukturprojekten geliebäugelt, von denen nicht klar ist, wie sie gegenfinanziert werden sollen. In einem Punkt ist man sich in China aber wohl einig: Kurzfristige Kreditvergabe soll es nicht mehr geben. Das ist eine wichtige Erkenntnis aus der Asienkrise.

Die Länder in der Region haben zudem begriffen, dass sie enger zusammenarbeiten müssen. Vor der Asienkrise hat es keine regionale Kooperation im Finanzsektor gegeben, erinnert Chalongphob Sussangkarn vom "Thailand Development Research Institute". Deswegen hätten die Länder nach der Krise sehr schnell die Initiative "Asean plus drei" gegründet, welche die zehn Länder Südostasiens plus China, Japan und Südkorea umfasst. "Und sie haben sehr schnell eine Initiative der Finanzkooperation geschaffen, zum Beispiel in Form des asiatischen Anleihen-Marktes, um eine langfristige Finanzierung für die Entwicklung sicherzustellen."

Aber noch mehr regionale Zusammenarbeit, stabile Finanzmärkte und mehr Transparenz sind gefordert, wenn Asien eine Situation wie die von 1997 vermeiden will. Ob das gelingt, ist fraglich. Denn die Probleme, die zu einer ähnlichen Krise führen könnten, zeichnen sich schon heute ab.

Deutsche Welle v. 3. Maerz 2007

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Mär 08, 2007 3:57 pm

Laut Bangkok Post von heute hat der Devisenmarkt gestern sehr positiv auf die Ernennung des neuen Finanzministers ( http://www.korat-info.com/forum/viewtopic.php?t=693 ) reagiert. Der Thai Baht machte einen Freudensprung zum höchsten Stand seit der Finanzkrise 1997; zum US$ steht er jetzt mit 35,10. Nur wir arme expats kriegen jetzt schon wieder weniger . . . :cry:
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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Mär 15, 2007 9:07 am

Thailands Baht klettert auf Neun-Jahres-Hoch

EMFIS.COM - Bangkok 14.03.07 (emfis.com) Der thailändische Baht ist heute gegenüber dem US-Dollar auf 35,07 Baht nach oben gezogen. Thailands Währung hat damit gegenüber dem Greenback den höchsten Stand seit neun Jahren erreicht. Gleichzeitig liegt der Baht damit auf Jahressicht weitere 12 Prozent im Plus.

Der Dollar geriet heute unter anderem wegen der Meldungen aus den USA unter Druck, wonach dort mehrere Hypothekenbanken in eine Schieflage gekommen seien. Zugleich gehen die Händler in Thailand vermehrt davon aus, dass die Militärregierung bald ihre Kapitalrestriktionen für ausländische Investoren zur Gänze wieder aufheben werde.

Die thailändische Zentralbank-Chefin Tarisa Watanagase hatte kürzlich in einem Zeitungsinterview erklärt, dass man nur noch auf den richtigen Zeitpunkt für einen solchen Schritt warte. Gleichzeitig ist zuletzt mit Chalongphob Sussangkarn ein Ökonom zum Finanzminister ernannt worden, der die gegen Auslandsanleger gerichteten Maßnahmen bisher abgelehnt hat.

ad-hoc-news 14. Maerz 2007

Bin ueberhaupt nicht begeistert. Der in THB gutgeschriebene Rentenbetrag hat sich ganz drastisch vermindert. Auch im Thai-Ticker liest man, dass viele fuer ihre THB-Abhebungen in TH in D. mit hoeheren Betraegen, dh. schlechteren Wechselkursen, belastet werden. :cry:
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Thairalf (?2007)
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Ungelesener Beitragvon Thairalf (?2007) » Do Mär 15, 2007 3:38 pm

hallo Koratcat

Weißt Du wie im Moment der Wechselkurs Euro - Bath in
Thailand ist.
Offshore ist sehr schlecht, das weiß ich.

Gruß Ralf

Bernd
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Ungelesener Beitragvon Bernd » Do Mär 15, 2007 4:59 pm

laut Yahoo Finance liegt er aktuell bei 43,659 Baht für einen Euro

http://finance.yahoo.com/currency/convert?amt=1&from=EUR&to=THB&submit=Convert

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Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Mär 15, 2007 5:28 pm

Die Bangkok Bank kauft Reiseschecks fuer 45,945 THB. http://www.bangkokbank.com/Bangkok+Bank ... efault.htm

Bei der letzten Rente vor zwei Wochen hab ich knapp ueber 43 THB (Umtausch durch Chase Manhattan Bank London) gekriegt. Und davon noch ca. 1.000 THB Gebuehren berappt. Da saeckeln die vom Postrentendienst wohl wieder "Kommissionen" ein. :evil:
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