Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

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derwinny
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon derwinny » Di Sep 29, 2015 11:42 am

Sodele ich jetzt, beobachte mal über einige Tag ob sich die Risse vergrößern (Schieblehre) immer an der selben Stelle messen,
dann siehst Du ob sich die risse weiter bewegen oder sie schon zum stillstand gekommen sind, sind die Türen und Fenster noch OK?
bzw. gehen die noch ohne Probleme auf und zu?


beste Grüsse Winny

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thedi
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon thedi » Di Sep 29, 2015 12:12 pm

In der Schweiz habe ich schon mehrmals bei alten Kirchen gesehen, dass Risse mit Gips-Köpfchen versiegelt werden. Also wie ein Caramel-Köpfchen aus Gips darüber pappen. Dann wird jeweils noch das Datum eingeritzt und so sieht man dann später, was sich seit wann nicht mehr bewegt hat.

Mit freundlichen Grüssen

Thedi

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Detlef (†2020)
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Detlef (†2020) » Di Sep 29, 2015 12:39 pm

derwinny hat geschrieben:sind die Türen und Fenster noch OK?
bzw. gehen die noch ohne Probleme auf und zu?

Im Prinzip ja. An allen Alu-Türen und -Fenstern keine Auswirkungen. Nur an 2 von 3 Holztüren mit Holzrahmen gibt es Probleme. Aber die hängen mit der temporären hohen Luftfeuchte zusammen. Das ist eine bekannte Erscheinung, die auch in den anderen Häusern immer wieder zur Regenzeit auftrat.

Die Risse scheinen nicht größer zu werden, sie setzen sich nur von Zimmer zu Zimmer fort. An einer Wand hat sich ein Versatz von knapp einem Millimeter gebildet.
thedi hat geschrieben:dass Risse mit Gips-Köpfchen versiegelt werden

Ich denke, das werde ich mal aufgreifen.
fraza hat geschrieben:Ich hoffe, Du hast noch Rest-Wandfarben.

Das nicht, aber ich habe mir die Farben-Nummern aufgeschrieben. Was mich mehr grätzt sind die kaputten Fliesen im Bad, der Toilette und im Hauswirtschaftsraum. :cussing
...selbst ist der Mann! (wenn man ihn lässt und wenn er kann)

klabauter
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon klabauter » Di Sep 29, 2015 3:40 pm

Willkommen im Club. Ich dachte schon meine Rissen sind schlimm aber jetzt wo ich Deine Bilder gesehen habe ist das bei mir ja nichts. Etliche Risse sind mit Deinen identisch dazu habe ich aber jede Menge senkrechte Risse. Bei mir ging es erst nach 2 Jahren los. Ich habe dann die ersten Risse geöffnet und verfüllt. Nach ca. 4 Wochen erneute Rissbildung. Einige sind jetzt wohl zum Stillstand gekommen aber ich warte mit dem neu streichen noch. Das sieht natürlich etwas asi aus aber nicht zu ändern. Am besten Gips nehmen und im Abstand von 1 Meter den Riss so ca. 4 cm verfüllen. Dann erst mal mindestens 1 Monat warten ob er wieder breiter wird. Mit Schieblehre wird das nichts. Du hast mein Mitgefühl denn ich kenne den Schmerz.

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Detlef (†2020)
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Detlef (†2020) » Di Sep 29, 2015 8:04 pm

Nur so am Rande....

Ich hab's mir überlegt. Ich werde wieder mit meinem "alten" Konterfei firmieren.

v-20150906_192633.jpg
v-20150906_192633.jpg (32.38 KiB) 11496 mal betrachtet

Sieht besser aus, woll? 8)

P.S. Das wurde an meinem 66. Geburtstag aufgenommen. :prost
...selbst ist der Mann! (wenn man ihn lässt und wenn er kann)

derwinny
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon derwinny » Mi Sep 30, 2015 12:21 pm

Detlef,
Wenn die Risse sich nicht verbreitern und nur weiter anderen kann ma sie ab Bohren und hoffen das sie dann nicht weiter reissen.

Besorg dir eine Siliconspritze in die man Schlauch/Beutel machen kann und füll einige Plastik Beutel mit Yton Kleber und spritze die
Risse soweit es geht (mit einer dünnen Spitze ) aus! versuche das mal bei einem der ältesten Risse und schau ob er sich wieder bildet.

Abbohren heisst am ende des Risses ein ca 16er Loch bohren so wird der Riss erst mal gestoppt!



ich hoffe es bringt was


Winny

Uwe
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Sep 30, 2015 5:27 pm

Auch wenn es schon 25 Tage her ist:
Nachträglich, Dir lieber Detlef, herzlichen Glückwunsch zum 66.

Nachdem Du "Photoshop" wieder "deaktiviert" hast, bist nun doch wieder als der Alte wiederzuerkennen (halt in abgespekter Version, was ja gut ist).

Vor einem Jahr und fast einen Monat genau schrieb fraza in "Schlechter Start für ein neues Projekt" (seite 79 ganz unten):
"Wieso Huch, Detlef? Soweit ich mich erinnere waren "Deine" Riss-Fotos alles Bilder von Häusern im Rohbau (also unverputzt).
Aber es gibt wohl auch Riss-Erfahrungen bei fertigen Häusern. Ich habe mir nur gedacht, wenn Du von so vielen schlechten Erfahrungen mit Q-Con/Betonsäulen Kenntnis hast, dann wüßtest Du auch zumindest bei einigen, wann die Risse aufgetreten sind. Deshalb akzeptiere ich Dein "Huch" leider nicht!"

Scheint, als holt Dich da die Vergangenheit ein.

Aber Du bist nicht allein. Du bewegst die Welt.
Erst einmal bin ich mit meinem Kollegen auf der Spurensuche anhand von Deinem Baubericht gegangen.
Erst einmal unerklärlich. Denn wenn Fundament und Ringanker keine Risse aufweisen, sollten die Wände auch keine haben.
Dazu eine gezielte Frage: Sind in Verbindungen oder in der Nähe von Säulen und den Steinen, die daran angrenzen, Risse zu sehen?
Ansonsten berichtet er, dass in D. heute weitaus mehr Armierungseisen eingesetzt wird, als früher üblich. Für die Fundamentplatte "2-Etagen" Armierung, und als Sperrschicht eine Folie, die komplett über die ganze Platte reicht und vom Beton des Fundamentes bedeckt wird. Oder es werden Sperrschichten mit verschweißter, dicker Bitumbahn als erste Auflage zwischen Platte und erster Lage Stein verwendet. Der erste Stein ist aber auch ein spezieller Sperrschichtstein und darüber kommt nochmals eine Sperrschichtfolie.
Das hat aber nur was mit aufsteigender Nässe zu tun und ist jedenfalls bei der Verwendung mit Kalksandstein üblich.
Kannst Du mir die Rohdichte ρ des verwendeten Steines sagen? Ich will mal sehen, in wieweit der Stein dem Kalksandstein nahe kommt. Und ob mit Porenbetonstein ähnlich verfahren wird, was Nässesperrschichten anbelangt.
Aber das mit den Sperrschichten vermisst mein Kollege, da er annimmt, dass durch höher steigendes Grundwasser, Überschwemmungen o.ä. diese Schutzmaßnahme dringlich wäre, um das Mauerwerk zu schützen.
Bei den Knotenpunkten an Ecken und an/auf Säulen des Ringkankers ist nicht ganz deutlich zu erkennen, ob die Überlappungen mit zusätzlichen, ausreichend langen Verstrebungen mit Armierungsstangen ausreichend erfolgt sind.
Ist der ganze Ringanker aus einem Stück, aus einem Guss, zu einem Zeitpunkt erstellt?
Diese hat aber nun nichts (hoffentlich) mit den entstandenen Rissen zu tun, nur so, was ihm noch so aufgefallen ist (Stabilität-Statik-Kräfte).

Dieser Kollege versucht mal seine Tochter (1er Architekt-Kandidatin vor dem Abschluss) die Sache näher zu bringen. Vielleicht kann sie ja etwas zur Erklärung der Ursache beitragen. Wobei vor Ort zu sein, wäre es bestimmt günstiger.

Ansonsten hatte ich die Xella International GmbH in D. (bekannt unter den Namen als Hebel und Ytong Hersteller) konsultiert. Aber von Seiten der Entwicklung kam nur der Verweis direkt mit Q-CON (Lizenzpartner und Hersteller in Thailand der Hebel-Gasporensteine als Thai-Version) Verbindung aufzunehmen, um in Kontakt mit den Experten von dort zu kommen. Vielleicht ist es ja eine Option für Dich.

A.G.u.G.v. Uwe :wave

Detlef aus Rostock
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Detlef aus Rostock » Fr Okt 02, 2015 6:09 pm

Hallo Detlef,

ich hab hier Deine Berichte zum Hausbau mitgelesen und vor einigen Jahren auch manchmal was dazu geschrieben.
Die Risse in deinem Haus sind meiner Meinung nach Setzungsrisse. Wie du schreibst, hast du einige Fundamentbereiche selbst verdichtet. Diese sind im inneren Teil des Hauses und haben sich nur normal gesetzt.
Im äußeren Bereich haben deine Arbeiter nicht ausreichend verdichtet, und die Fundamente haben sich mehr gesetzt. Eine Platte mit 14 cm Dicke ist nicht besonders steif. Diese Steifigkeit erreicht mann am ehesten durch eine große Betondicke, da der Beton den Druck aufnimmt.
Die Bewehrung nimmt die Zugkräfte auf. Wenn meine Vermutung bezüglich der mangelnden Verdichtung bei den Außenfundamenten stimmt, wäre eine obere Lage Bewehrung mit viel Beton darunter nützlich gewesen. Die Dicke der Stäbe ist gar nicht so entscheidend.
Hast du zwei Lagen Bewehrung eingebracht, sollte der Abstand zwischen beiden möglichst groß sein. Die Überdeckung der Bewehrung nach außen muss aber wenigstens 2 cm betragen.
Was kann man jetzt noch machen? Wenn sich die Risse beruhigt haben, reicht vielleicht Kosmetik. Dein Haus wird sicher nicht zusammenbrechen.
Ansonsten muß bei der Gründung nachgebessert werden. Ist sicher sehr aufwendig, aber abschnittsweise machbar. Hol dir am besten einen guten Statiker. Was wir hier machen ist, zumahl aus der Ferne, doch eher Kaffeesatzleserei.

Grüße aus Rostock
Detlef

butmax
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon butmax » Sa Okt 03, 2015 3:30 pm

Hallo Leute,

bin da ganz bei Detlef aus Rostock.

Vom Baumaterial kommen die Risse nicht. Der Grund ist einfach
der Ausdehnungskoeffizent von Mauerwerk egal welcher Art (Ziegel, Gasbeton, Bims, Leichtbeton),
Beton und Putz ist ähnlich. Das heißt diese Baustoffe vertagen sich alle miteinander
das Schwindverhalten ist nur marginal.

Das eigentliche Problem in Thailand ist, dass diese kleinen Baubuden keine richtigen Verdichtungsgeräte
haben um die Sohle ordentlich zu verdichten. Auch die Kenntnisse über die örtlichen Bodenverhältnisse
sind nicht da.
In Deutschland prüft man die Tragfähigkeit des verdichteten Untergrund mit Lastplattenversuche.

Ich halte es ob man viel, wenig, oder keine Risse in seinem Haus hat für einen reinen Zufall.

Wenn man das Glück hat, eine gute Bodenverhältnisse auf seinem Grundstück vorzufinden dann
werden sich nach einer Weile auch nur wenige oder keine Risse am Haus zeigen.

Schöne Grüsse an die Runde

Jürgen aus dem Spessart

butmax
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon butmax » Sa Okt 03, 2015 4:22 pm

Tip für Gründung

da man in Thailand wahrscheinlich zur Bodenerkundung kein Sondierungen durchführt,
könnte man verteilt auf dem zu errichteten Bauwerk zwei Schürfungen mit einer Tiefe von
ca. 2 m dem Bagger durchführen.

Hier hat man zumindest die Möglichkeit sich das Bodenprofil anzuschauen und
kann erkennen ob im sich in der Bodenstruktur weniger tragfähige Schichten
befinden.

Das ist keine Lösung aus dem Schulbuch sonder eher Praxisbezogen.


Statisch gesehen braucht man in der Bodenplatte überhaupt keine Bewehrung
wenn man über einen guten tragfähigen Untergrund verfügt.
Einfach aus dem Grund, die Lasten der aufgehenden Bauteile
stellen für die Druckfestigkeit des Beton kein Problem dar.

Die Bewehrung verleit dem Stahlbeton die erforderliche Elastizität
um Druck- und Zugmomente aufzunehmen.

Wenn der Unterbau der Bodenplatte nicht nachgibt, entsteht
in der Bodenplatte keine Verformung und die Eigenschaft
der Bewehrung kommt nicht zum tragen.


Würde natürlich trotzdem eine Bewehrung einbauen.


Gruss in die Runde

Jürgen

Khun Hans
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Khun Hans » Sa Okt 03, 2015 5:19 pm

Hallo Zusammen

Ich habe unser Haus auf Pfähle gestellt, zwischen 7 und 8 Meter tief. ( Sau Kem) Jeder Pfahl wurde mit einem 1 x1 Meter 50 cm dicke Beton Halskrause versehen, dann wurde dass Ringfundament von c. 40cm gegossen, ebenfalls mit Eisen bewehrt, dann wurde eine 20cm dicke Betonplatte draufgegossen, ebenfalls mit Eisen.

Ich hatte die gleichen Risse wie Detlef.

Was mich irritiert ist, dass ich bei den 13 Bungalows, die wir ein Jahr vorher gebaut hatten, ebenfalls auf Pfähle gestellt, keines Risse hat. Unser Haus wurde mit den gleichen Handwerkern gebaut, und ich haben extra darauf geachtet, dass alles ein wenig dicker und stärker ausgelegt wurde, also kein 8mm Eisen sondern 10mm das Drahtgitter für die Betonplatte 6 mm und nicht 4 mm etc.

Aber eben, wie ich schon geschrieben habe, ich habe die Risse saniert, und geniesse unser Haus, Sorgen mache ich mir keine, warum auch ;) ich kanns eh nicht mehr ändern.

Gruss Khun Hans

Megaman
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Megaman » Sa Okt 03, 2015 9:04 pm

Hi Hans,
Hast Du auch mit Q-Con gemauert, mit oder ohne Betonstützen zwischen den Mauern ?

LG Megaman

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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Khun Hans » So Okt 04, 2015 1:24 am

Wir haben ohne Stützen gemauert, dass heisst wir haben 6 Pfeiler, in jeder Ecke einer und in der Mitte der Front und Rückseite des Hauses, die habe ich aber gemacht, um das Dach ab zu stützen. Frontseite 11 meter x Seitenwände 14 Meter.

Es hat an allen Wänden Risse gegeben, sogar im Haus drinn, an den kurzen Zimmerwänden die nur 4 Meter sind. Dort wo gefliesst ist, haben wir keine Risse.

Alles mit Q-Con 10cm gebaut. Ringangker oben mit Q-Con Stürzen, an den Enden aufgeschlagen und massiv verschweisst, an diesen Stellen auch Laschen angeschweisst damit wir das Dach anschweissen, fixieren, konnten, ist ja schwer genug, dass geht nirgends hin...



Gruss Khun Hans

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Megaman
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Megaman » Mo Okt 05, 2015 10:46 pm

Vielen Dank für die Info. Gut zu wissen, leider bin ich jetzt auch nicht viel schlauer und weiss immer noch nicht, wie man am besten rissfrei bauen kann :spin Aber vielleicht ergibt sich hier noch die Lösung.
Grüße an alle
Megaman

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Detlef (†2020)
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Re: Schlechter Start..., noch (vorläufig) schlechteres Ende

Ungelesener Beitragvon Detlef (†2020) » Di Okt 06, 2015 10:16 pm

So, dann will ich mal die ganzen Posts abarbeiten, die bisher so aufgelaufen sind.

Vorweg: die Rissbildung verlangsamt sich. Der mächtigste Riss hat nun eine Breite von knapp 1 cm erreicht und scheint zum Stillstand gekommen zu sein. Ansonsten haben sich am Car Port noch kleinere Risse gebildet.

derwinny hat geschrieben:...die Risse sich nicht verbreitern und nur weiter anderen kann ma sie ab Bohren und hoffen das sie dann nicht weiter reissen.
Besorg dir eine Siliconspritze in die man Schlauch/Beutel machen kann und füll einige Plastik Beutel mit Yton Kleber und spritze die
Risse soweit es geht (mit einer dünnen Spitze ) aus! versuche das mal bei einem der ältesten Risse und schau ob er sich wieder bildet.
Entgegen meiner Erwartung bin ich heute hinsichtlich einer solchen Spritze fündig geworden. Bei HomePro. Sogar in Übergröße. Mir ist nur noch nicht klar, wie ich das Material da rein kriege. Originär wird da ja eine "Plastik-Wurst", die zuvor an einer Seite aufgeschnitten wird, hinein gesteckt. Ob man auf einen Plastik-Sack verzichten kann und den viskosen Klebemörtel einfach so einfüllt?

Übrigens, das mit dem Abbohren leuchtet mir ein, aber die Rissbildung geht über die gesamte Fassade. Da gibt's nichts mehr zu stoppen. :lol:


Uwe hat geschrieben:Auch wenn es schon 25 Tage her ist:
Nachträglich, Dir lieber Detlef, herzlichen Glückwunsch zum 66.
Danke dafür!
Erst einmal bin ich mit meinem Kollegen auf der Spurensuche anhand von Deinem Baubericht gegangen.
Erst einmal unerklärlich. Denn wenn Fundament und Ringanker keine Risse aufweisen, sollten die Wände auch keine haben.
Doch! Haben sie! :mrgreen: Auch wenn die Beton-Konstruktionsteile gänzlich unbetroffen sind, bilden sich Risse. Und zwar immer neben den Beton-Teilen. Dort, wo Porenbeton und "normaler Beton" zusammentreffen (Klebestellen), passiert nichts. Immer nur daneben. Der Porenbeton-Stein reißt daneben.
Dazu eine gezielte Frage: Sind in Verbindungen oder in der Nähe von Säulen und den Steinen, die daran angrenzen, Risse zu sehen?
Es gibt innerhalb des geschlossenen Baukörpers keine Säulen, an den "angemauert" wurde. Alle 5 Säulen, die wir wegen der geänderten Dachform (Größe) noch eingebracht haben, stehen frei. Sie sind aber mit dem gesamten Gebäude über den Ringanker verbunden.
Ansonsten berichtet er, dass in D. heute weitaus mehr Armierungseisen eingesetzt wird, als früher üblich. Für die Fundamentplatte "2-Etagen" Armierung, und als Sperrschicht eine Folie, die komplett über die ganze Platte reicht und vom Beton des Fundamentes bedeckt wird.
Die Bodenplatten stellen ja keine Fundament-Platte im originären Sinne dar. Das Fundament besteht aus "Punkten". Das ist das sogenannte Footing. Armierte Betonplatten von 1,20 x 1,20 m, bei mir 25 cm dick. Diese Betonplatten setzen sich, auf 20 x 20 cm verjüngt, als Säule nach oben fort.
Ab Höhenmaß +/- 0,00 wird dann der Fundament-Beam, in dem die vertikale Säulen-Armierung integriert wird, gegossen. In meinem Fall habe ich den Beam 60 cm hoch ausgebildet. An einigen Stellen, wie z.B. an den Eingängen zum Patio der 17 cm tiefer liegt als die angrenzenden Räume, ist der Beam nur 43 cm hoch. 40 cm sind hier Standard. Die Bodenplatten habe ich "on Beam" gegossen. Das ist die "anspruchsvollere" Ausführung. Da kann nachher beim Setzen des Erdreiches unter der Bodenplatte, bei ausreichender Armierung, nichts passieren. Ich habe die Bodenplatten wie Geschoss-Bodenplatten bei mehrstöckigen Gebäuden ausgebildet. Mehr, oder weniger, Standard ist hier, dass man bei eingeschossiger Bauweise die Bodenplatte "on Ground" gießt. Mit dem "Fliegendraht" (Matte) von der Rolle.
Das Mauerwerk wird dann zwar auf der Bodenplatte aufgesetzt, aber unter jeder Wand, egal ob Innen- oder Außenwand, befindet sich ein Beam.

Oder es werden Sperrschichten mit verschweißter, dicker Bitumbahn als erste Auflage zwischen Platte und erster Lage Stein verwendet. Der erste Stein ist aber auch ein spezieller Sperrschichtstein und darüber kommt nochmals eine Sperrschichtfolie.
Das hat aber nur was mit aufsteigender Nässe zu tun und ist jedenfalls bei der Verwendung mit Kalksandstein üblich.
Ich habe mehrfach versucht, hier geeignetes Material für das Einbringen einer Sperrschicht zu finden. Vergebens. Ich bin dann hergegangen und habe eine ziemlich stabile Plastik-Folie zugeschnitten und untergelegt. Ergebnis: die erste Mörtelschicht und der erste Porenbeton-Stein "wanderten" auf der Folie. Es gab keine Haftung, weil die Folie "arschglatt" war. Sobald man den nächsten Stein angesetzt hatte, musste man die 5 vorangegangenen Steine wieder ausrichten. Also, weg damit und ohne Sperrschicht gearbeitet.
Kannst Du mir die Rohdichte ρ des verwendeten Steines sagen? Ich will mal sehen, in wieweit der Stein dem Kalksandstein nahe kommt. Und ob mit Porenbetonstein ähnlich verfahren wird, was Nässesperrschichten anbelangt.
Ich habe mal im Net bei Q-CON rumgestöbert. Dort gibt es bei den Spezifikationen den Begriff "dry density" (Trockendichte). Ich weiß nicht, ob damit die Rohdichte gemeint ist. Im Übrigen habe ich beim Studieren der Spezifikationen nur "Bahnhof" verstanden. :lol:
Aber das mit den Sperrschichten vermisst mein Kollege, da er annimmt, dass durch höher steigendes Grundwasser, Überschwemmungen o.ä. diese Schutzmaßnahme dringlich wäre, um das Mauerwerk zu schützen.
Siehe oben
Bei den Knotenpunkten an Ecken und an/auf Säulen des Ringkankers ist nicht ganz deutlich zu erkennen, ob die Überlappungen mit zusätzlichen, ausreichend langen Verstrebungen mit Armierungsstangen ausreichend erfolgt sind.
Das habe ich, so glaube ich, nicht so richtig verstanden. Die Armierung des Ringankers wurde durch die Armierung der freistehenden Säulen gezogen. Die Stöße der Ringanker-Armierung überlappen um mindestestens 50 cm. War das so zu verstehen?
Ist der ganze Ringanker aus einem Stück, aus einem Guss, zu einem Zeitpunkt erstellt? Diese hat aber nun nichts (hoffentlich) mit den entstandenen Rissen zu tun, nur so, was ihm noch so aufgefallen ist (Stabilität-Statik-Kräfte).
Nein. Das war leider nicht möglich. Der Ringanker (einschließlich aller Innenwände) hat ca. 140 lfd. Meter. Der Beton wurde von Hand angerührt. Die Stöße, wo am nächsten Tag wieder angesetzt wurde, wurden aber extrem keilförmig gehalten, um eine möglichst große Fläche zum neu Ansetzen zu erhalten.
Dieser Kollege versucht mal seine Tochter (1er Architekt-Kandidatin vor dem Abschluss) die Sache näher zu bringen. Vielleicht kann sie ja etwas zur Erklärung der Ursache beitragen.
Was ich außerordentlich begrüßen würde. :D
Wobei vor Ort zu sein, wäre es bestimmt günstiger.
Auf jeden Fall! :lol:
Ansonsten hatte ich die Xella International GmbH in D. (bekannt unter den Namen als Hebel und Ytong Hersteller) konsultiert. Aber von Seiten der Entwicklung kam nur der Verweis direkt mit Q-CON (Lizenzpartner und Hersteller in Thailand der Hebel-Gasporensteine als Thai-Version) Verbindung aufzunehmen, um in Kontakt mit den Experten von dort zu kommen. Vielleicht ist es ja eine Option für Dich.
Nö. :lol: Oder? Nein! mit Sicherheit nicht. Die werden mir erklären, dass ich in eklatanter Weise von deren Empfehlungen abgewichen bin. :shock
Detlef hat geschrieben:Vielleicht sollte man sich an die Empfehlungen von Q-CON halten.
Mit Säulen bauen, Ausfachung 70% Q-CON, 30% Beton. Über dem Fenster, unter dem Fenster, neben den Türlaibungen zweimal quer über die ganze Wand usw.
Aber bei den ganzen Wärmebrücken kann man auch auf Q-CON verzichten und irgend was anderes nehmen.

Du verstehst? :mrgreen:

Was mich einerseits beruhig, anderseits aber auch wundert, ist die Tatsache, dass sich am Boden, den ich täglich akribisch untersuche, nichts tut. Hoffentlich kommt da kein böses Erwachen.
Khun Hans hat geschrieben:Ich habe unser Haus auf Pfähle gestellt, zwischen 7 und 8 Meter tief. ( Sau Kem) Jeder Pfahl wurde mit einem 1 x1 Meter 50 cm dicke Beton Halskrause versehen, dann wurde dass Ringfundament von c. 40cm gegossen, ebenfalls mit Eisen bewehrt, dann wurde eine 20cm dicke Betonplatte draufgegossen, ebenfalls mit Eisen.
Und ich hatte mir schon die schlimmsten Vorwürfe gemacht. Ich war damals nämlich drauf und dran, auch Sau Kem rammen zu lassen, habe es aber dann wieder verworfen. Weil, meine Nachbarn haben es ja auch nicht gemacht. Mit dem Wissen, das Sau Kem keine Garantie für ein rissfreies Haus bedeutet, geht es mir schon besser. :lol:

butmax hat geschrieben:Vom Baumaterial kommen die Risse nicht. Der Grund ist einfach
der Ausdehnungskoeffizent von Mauerwerk egal welcher Art (Ziegel, Gasbeton, Bims, Leichtbeton),
Beton und Putz ist ähnlich.
Das heißt diese Baustoffe vertagen sich alle miteinander
das Schwindverhalten ist nur marginal.
Mhmm...Jürgen, das trifft für Porenbeton, soviel ich weiß, nicht zu. Was ich so im Hinterkopf habe ist, wenn Stahlbeton einen Ausdehnungskoeffizient von 10 hat, so beträgt er bei Porenbeton nur 1. Das ist schon ein erheblicher Unterschied.


O.K. Für heute soll's mal genug sein. Ich werde langsam müde. ;) Dann also mal bis später" :wave
...selbst ist der Mann! (wenn man ihn lässt und wenn er kann)


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