"...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

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"...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Jun 12, 2014 9:53 am

klabauter hat geschrieben:...jemand im Isaan zur Arbeit zu bewegen ist eine schwierige Aufgabe. Die sind ja alle so beschäftigt.


:shock :shock :shock

Was ist von den Bewohnern des Isaan falsch daran, sich mit effektivem Geldverdienen zu beschäftigen? Ist für die Meisten eine reine Notwendigkeit, nicht nur, um jetzt etwas zum Beissen zu haben, ihren Lebensstandard zu heben, ihre Kinder in die Schule zu schicken, sondern auch für´s Alter vorzusorgen, um da nicht "kleckern" zu müssen, etc. Kann man es jemandem verdenken, dabei nach den gängigen Marktregeln Angebot und Nachfrage zu handeln, und Arbeitskraft vorrangig dort einzusetzen, wo sie den meisten Gewinn bringt? Auch im Isaan steigen die Selbstwertgefühle der arbeitenden Bevölkerung; die Solidarität ist groß, der Stolz aber auch, und Lohnerwartungen sind oft vom Bild des Arbeitgebers abhängig... ;)

Und auch in Europa gibt es Arbeitszeitregelungen, Urlaub etc., damit man sich vom Stress erholen, Kultur und Gebräuchen frönen, und dann wieder sicher arbeiten kann.
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon dogmai » Do Jun 12, 2014 3:42 pm

Abgesehen davon, daß klabauter da eine interessante These vertritt, fehlt mir jetzt der Zusammenhang. ist das von irgendwo abgetrennt?

P.s.: was mir auffällt ist, daß derzeit hier im Forum viel gebaut wird. Hängt es vielleicht damit zusammen?
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Do Jun 12, 2014 4:09 pm

Richtig, die These wurde jenem Post entnommen. Der Poster brachte sie im Zusammenhang mit der Größe seines Grundstücks, das er mangels zu seinen Konditionen erhältlicher Fremdarbeit nur zum Teil bebauen (bzw. instand- und sauberhalten) lassen könne, soviel ich verstanden habe. Eine Mahnung zur Genügsamkeit?
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon dogmai » Fr Jun 13, 2014 10:10 pm

Ok, habe verstanden. Aber da ich die Threads "Mein Haus, mein Auto, mein Swimmingpool" eh nicht lese (würde ja bei jedem Satz vor Neid erblassen) war ich nur neugierig auf den Zusammenhang :wave

Naja, dann auch mal ein Bild von meinem Reihenhaus in Korat (ist aber nur eine Haushälfte, die andere gehört einem Thai). Kein Hausbau, fertig gekauft von einem Neffen einer Tante meiner Frau.
Ach ja - ich habe nix selber gemacht, nicht mal das Tor gestrichen. Haben alles fleissige Thais aus der Siedlung natürlich gegen Bezahlung gemacht, z.B. auch das kleine Dach über der Hofeinfahrt, und das ist mein privater Parkplatz. Und die Arbeiten wurden schnell und zuverlässig und zu äußerst günstigen Preisen ausgeführt.

Der Parkplatz ird aber meistens als Eßplatz genutzt.

Bandogmai.jpg
Parkplätze? Keine. Garten? Keiner. Nachbarn? Gute.
Bandogmai.jpg (87.52 KiB) 17466 mal betrachtet
Zuletzt geändert von dogmai am Fr Jun 13, 2014 10:18 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon dogmai » Fr Jun 13, 2014 10:15 pm

Das ist jetzt mein Parkplatz, und wenn da kein Moped oder Fahrrad steht, wird dort einfach der Tische gedeckt.

Essplatz.jpg
Essplatz.jpg (73.21 KiB) 17466 mal betrachtet
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Fr Jun 13, 2014 10:55 pm

Die ersten 8 Jahre in Korat habe ich auch in so nem Reihenhäuschen gewohnt. Das Leben war dort viel einfacher als hier im großen Haus im großen Garten (manche nennen ihn Park). Aber zurück in so nen "Käfig" bringen mich auch keine zehn Pferde mehr.

Der Deal mit dem hier im Dorf Bauen etc. beinhaltete die Verpflichtung der Verwandtschaft, dass ich mich nicht selbst um Instandhaltung etc. kümmern muss. Da sind die späteren Erben bereits etwas mit in die Verpflichtung genommen worden. Es gilt da die richtige Balance zu finden.

Sich abrackern und sich selbst ein Denkmal setzen, mit dem die später dann ohnehin wenig anfangen können, weil es halt nur für die Bedürfnisse des Farang gebaut wurde, ist Zeit- und Geldverschwendung. Meiner Thai Verwandtschaft westlichen Lebensstil und westliche Bedürfnisse beizubringen, damit sie mit dem, was von mir hier verbleibt, dann auch was anfangen können, ist nicht angesagt. Man muss sich da arrangieren können. Wenn ich Hilfe brauche, bekomme ich immer welche. Selbstverständlich bekommen die Helfer den üblichen Lohn von mir. Auf lange Sicht betrachtet leisten sie aber nicht unbedingt Fremdarbeit. Eher Familienhilfe. Denke, das ist ihnen bewusst.

Letztendlich bin ich auch nur zu Besuch hier. Zurückgelassene materielle Güter müssen nicht an den erinnern!
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon dogmai » Sa Jun 14, 2014 1:36 pm

Es könnte vielleicht unter Umständen vermutlich sein :wie , daß ich über unsere Bleibe anders denken würde als Resident. So aber ist das im Moment nur ein Haus für Urlaubszwecke, die längste Zeit am Stück waren für mich die fast drei Monate 2012. Der Vorteil, den ich nicht genug betonen kann, ist, daß ich weder mit Plaung noch mit Bauzeit noch mit Einrichtung meine kostbare Zeit verplempern mußte, ich habe es gesehen und gekauft wie gesehen. Und die einzigen Zimmer, die fertig eingerichtet sind, sind die Schlafzimmer incl. Klimaanlage. Die Küche wird je nach Bedarf durch die Verwandtschaft vervollständigt, wenn wir uns anmelden.
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Sa Jun 14, 2014 8:15 pm

Bevor ich mich zum Bauen auf nem Reisfeld hab überreden lassen, hab ich mir viele Häuschen in Siedlungsprojekten angesehen. Aber irgendwie hat da immer was gefehlt. Von der Perspektive des reinen Dorflebens war ich aber auch nicht so begeistert. Der Übergang zum Dorfleben war dann fließend. Das Reihenhaus, hinter dem King's Hotel, unweit vom Tesco-Lotus Supercenter, war immer noch da, zwar nur mit einigen wenigen Möbeln, zum gelegentlichen Übernachten halt. Nach fünf Jahren hab ich es dann abgestoßen, weil es einfach brachlag, nicht mehr gebraucht wurde.

Ob man auf nem Reisfeld baut oder sich in einer Siedlung was kauft, hängt wohl hauptsächlich vom Verhältnis zur Thaifamilie und deren gesellschaftlicher Stellung im Dorf ab. In der Stadt oder in unmittelbarer Nähe gibt es massenhaft Dienstanbieter, auf die man zurückgreifen kann. Im Reisbauerndorf, wo fast jeder im Familienverband oder als Kleinunternehmer sein eigenes Land bearbeitet, gibt es die weniger, oder die sind so gefragt, dass sie sich aussuchen können, für wen sie springen. Ich kenne da Farangs, die mitunter mit vielen Scheinen wedeln müssen, bevor sich einer "bequemt".

Kurz: bevor man sich überreden lässt, im Reisfeld einen Prunkbau zu errichten, Millionen zu investieren, sollte man das gesellschaftliche Umfeld gut erkunden, am besten erst mal etwas einfacher leben, bis man sich "eingelebt" hat und als "Familienanhang" akzeptiert ist.
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon Allgeier » Sa Jun 25, 2016 1:52 pm

"...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Das ist eine gute Frage aber wenn ich mich so umschaue dann arbeiten bei uns eigentlich alle Thainachbarn. Die einen verkaufen Essen auf dem Markt, der andere baut Gemuese an, Blumen, Kuerbis in der Trockenzeit.
Der andere hat um die 1000 Enten und schlaeft mit den Enten draussen auf dem Feld.
Reis haben sie eh alle und Kuehe auch. Da sind sie eh schon beschaeftigt. Ob das reicht um die Kinder auf die Uni zu schicken?
Die Leute die Dinge auf dem Markt verkaufen koennen es wohl.

Manche Arbeit geht leichter von der Hand als andere.

Persoenlich will ich nicht jemanden den ganzen Tag um mich herum. So tageweise waere manchmal nicht schlecht aber da ist es nicht so einfach jemanden zu finden.
Oft wollen sie einfach einen Pauschalpreis und das will ich nicht. Einen Stall habe ich selber gebaut, bis auf die Betonpfosten setzen hat mir niemand geholfen. Wollte es auch nicht. Habe zwar drei Monate dafuer gebraucht aber Zeit ist relativ.

5 Jahre haben wir auf Miete gelebt und das hat dann gereicht. Wir leben hier auf einem kleinen Dorf und es gefaellt mir. Die Verwandschaft meiner Frau wohnt 60 km weg und manchmal waere es besser wenn sie naeher waere. Aber irgendwie geht es immer.

Den Sinn des Lebens sehe ich jetzt darin von unserer Haende Arbeit unser Einkommen hier in Thailand zu erwirtschaften. Man wird sehen wie sich das ergibt. Aber ich bin zuversichtlich.

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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon dogmai » Sa Jun 25, 2016 3:01 pm

Allgeier hat geschrieben:Den Sinn des Lebens sehe ich jetzt darin von unserer Haende Arbeit unser Einkommen hier in Thailand zu erwirtschaften. Man wird sehen wie sich das ergibt. Aber ich bin zuversichtlich.


Sehr symphatische Einstellung. Mein Erwirtschaften wäre durch die Rente gesichert, aber was dazu tun ist auch nicht schlecht. Es wird nicht so richtig zum Tun kommen, aber ab August werde ich auch wieder Kleinigkeiten im Haus in Auftrag geben und beaufsichtigen. D.h. den neuen Hausanstrich werde ich aus dem Liegestuhl beaufsichtigen :prost
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Re: "...jemand im Isaan zur Arbeit bewegen"

Ungelesener Beitragvon Allgeier » Sa Jun 25, 2016 4:55 pm

Bis zur Rente habe ich noch ein paar Jahre und ob es dann noch etwas gibt das ist die andere Frage.

Etwas anderes sind auch die Kinder. Die sind zwar erst 6 und 7 Jahre aber die sollen nur sehen das der "Alte" was arbeitet. Wie will ich die zu fleiss und arbeiten erziehen wenn ich selber nichts mache?

Was das Haenslein nicht lernt, das lernt der Hans nicht mehr.

Meine Frau arbeitet zwar auch aber das reicht hinten und vorne nicht. Da sind dann auch noch ein paar andere Gruende. Nun ja. Aber bei knappen 40 Grad und der Luftfeuchtigkeit ueberlegt man sich dann schon so einiges.

Aber dann muss ich nur an meinen Opa denken als man sie aus dem Boehmerwald vertrieben hat. Dann weiss ich das man viel erreichen kann. Man muss es nur wollen.


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