Ein Haus von der Stange

Postet hier alles, was mit dem Hierherziehen nach Korat und dem Isaan, dem Hausbauen oder dem Aufbauen einer Existenz zu tun hat. Teilt Erfahrungen über Baufirmen, Baumärkte, Baumaterial, Arbeitsweisen, Architektur, Baudesign, Bautechnik u. -maschinen etc.
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koratwerner (†2012)
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Ein Haus von der Stange

Ungelesener Beitragvon koratwerner (†2012) » So Okt 07, 2007 11:18 am

Das Haus für Don

Heute ist der 25. September 2007. Gestern haben Don und ich die Möbel in das neue Haus gebracht. Trotzdem wir noch nicht verheiratet sind, bezeichne ich Don schon seit einiger Zeit als meine Frau, denn bald wird geheiratet. Die Botschaft in Bangkok stellt mir in den nächsten Tagen auf Grund des vorliegenden Ehefähigkeitszeugnisses noch eine Übersetzung aus. Dafür bezahle ich 50 Euro und dann geht es sofort in Bangkok zum Standesamt Bang Rak und der Fall ist erledigt.

Es ist heiß heute, der Schweiß läuft in Strömen. Vorhin habe ich beim Auspacken eines Kartons das verschwundene Thermometer gefunden. 37 Grad zeigt es an. Nachher ist das Problem gelöst, der Mann von der Klimaanlage hat gut gearbeitet. Abbauen in der alten Wohnung und die zwei Klimageräte wieder einbauen hat gerade mal drei Stunden gedauert. Leider können wir derzeit nur das Schlafzimmer und mein Arbeitszimmer kühlen. Für das große Wohnzimmer reicht die Leistung der kleinen Geräte nicht aus. Da muss eine größere Air her. Auf Lager ist aber nur eine für 35.000 Bath. Wir wollen jedoch sparen, denn es stehen noch weitere Anschaffungen an. Es gibt auch eine Air für 25.000 Bath. Die muss allerdings erst bestellt werden. Wir bestellen.

Bei den jetzt 38 Grad sind wir nun beim Ein- und Umräumen. Das bei einer Temperatur, wie sie in der Nähe eines Hochofens herrscht wenn er abgestochen wird und das flüssige Eisen herausläuft. Hier wie da braucht der Körper alle Energie, um nur die lebenserhaltenden Funktionen aufrecht zu halten. Bei dieser Hitze auch noch arbeiten? Die Möbel rücken, Dübel setzen und mit dem Schraubendreher hantieren? Meiner Don macht das wenig aus, doch ich Mitteleuropäer bin total kaputt.

Am liebsten würde ich alles stehen und liegen lassen und mich in die Kühltruhe setzen. Das geht leider nicht, denn die eingefrorenen Lebensmittel müssten draußen warten, würden dann fast so schnell wie in der Mikrowelle auftauen und verderben. Also pausieren und ab und zu einen kühlen Schluck aus dem Kühlschrank genehmigen.

Nein, es lag nicht in meiner Lebensplanung ein Haus zu bauen oder zu kaufen, wie es viele Europäer hier in Thailand gemacht haben. Warum auch? Mein Miethaus war vollkommen ausreichend. Fast zentral in Korat gelegen, solide gebaut und kostete 6.000 Bath Miete, also rund 125 Euro im Monat.

Doch dann lernte ich Don kennen und mit ihrem Einzug bei mir wurde ich mit dem Thema eines eigenen Hauses konfrontiert. 6.000 Bath Miete, Geld weg, musste ich mir Monat für Monat von ihr anhören und unsere beiden Guthaben auf den Sparkonten reichten noch nicht einmal aus, um ein Baugrundstück zu kaufen.

6.000 Bath für Nick, so heißt der Vermieter und 6.000 Bath für Don, das ist das Taschengeld, welches ich Don monatlich gebe, mit dem sie ihr Sparbuch füttert. Das ist genug für ein Haus, durfte ich mir immer wieder von ihr anhören.

Eines schönen Tages will ich die Sache auf den Punkt bringen, sprich, endgültig vom Tisch haben. Mit unserem zusammengeworfenen Einkommen müssten wir nämlich einige Jahre fleißig sparen, um bauen zu können und dann wird das Theater so richtig losgehen. Grundstück suchen, eventuell auffüllen, Boden verdichten, Architekt und Bauplan besorgen, den mühseligen Behördenkram erledigen, Bauarbeiter besorgen, das Baumaterial kaufen und dann Tag für Tag aufpassen, dass alles nach Plan verläuft und in der Nacht aufpassen, dass der Zement und die Steine, sowie die anderen Baumaterialien keine Beine bekommen.

Und nicht nur das Haus als solches muss gebaut werden, da muss eventuell auch ein befestigter Weg her, eine Umfassungsmauer, Wasser und Strom muss ran und das Abwasser muss auch irgendwo hin. Probleme über Probleme sind zu bewältigen, wenn man in eigener Regie baut. Viele Ausländer, die bei dem Kostenvoranschlag für ihr Haus den scheinbar günstigen Rechenkünsten thailändischer Unternehmer vertraut haben, erlebten böse Überraschungen. Alles wurde weitaus teuerer, als geplant war und zum Schluss fehlte das Geld für die Fliesen. Statt einer Klimaanlage gibt es dann es einen Ventilator. Gardinen konnten vielleicht später aufgehängt werden und statt schöner Lampen unter der Decke fristen dann für mehrere Jahre einige am Draht hängende Glühbirnen ihr von Fliegendreck verbrämtes Leben.

Nein, das will ich mir nicht antun. Also sehen wir uns um und finden mehrere Bauträger, die fertige Häuser anbieten. Durchweg stehen deren Häuser auf kleinen Grundstücken, so dass man wenig Arbeit mit der Gartenpflege hat. Fast alle haben drei oder vier kleine Zimmer und eine Küche, die in Anlehnung an eine Puppenstube geplant wurde. Macht nichts, sagt Don. Ein eigens Haus ist eben in ihren Augen ein eigenes Haus und wenn die Haustür nicht richtig schließt, ist das nicht von Bedeutung. Man kann ja einen Lappen in die offenen Ritzen stopfen, dann kommt auch kein Ungeziefer in die Wohnung. Auf einigen schmalen Straßen kann man zwar parken, weil der vorgesehene Abstellplatz am Haus bestenfalls für das Motorrad und ein Fahrrad reicht, doch wenn der Gegenüber auch draußen parken muss, darf einer immer woanders hin fahren, wenn ein LKW die verbleibende Lücke passieren will.

Eigentlich macht mir die Sache Spaß, denn ich bin der festen Überzeugung, dass weder Dons Bank, noch mein Geldinstitut uns eine Hütte finanzieren wird. Und dann findet Don unser Traumhaus. Das ist ein wirklich akzeptables Musterhaus. Kein mustergültig gebautes Haus, sondern das Vorführhaus einer Baugesellschaft. Das steht in einer im Bau befindlichen Siedlung inmitten von Feldern etwas außerhalb von Korat. Don ist begeistert. Es ist ein schönes Haus in ruhiger Lage und steht sogar etwas erhöht, so dass hier fast immer ein frischer Wind weht. Da die Zimmer relativ groß sind, fast so wie ich es mir vorstelle, stimme ich zu und Don fällt mir um den Hals.

Abwarten, denke ich und am nächsten Tag gehen wir zu ihrer Bank. Geld? An und für sich kein Problem. Don führt hier ihr Sparkonto und das ist für thailändische Verhältnisse recht beachtlich. Doch so viel wie wir benötigen ist nicht drin. Ihr Einkommen ist zu gering und mein Einkommen wird nicht in Betracht gezogen. Bei meiner Bank läuft das gleiche Spiel ab. Ausländer erhalten keine Finanzierung und Don verdient zu wenig.

Don ist traurig und ich freue mich insgeheim darüber, dass das Problem Haus erst einmal vom Tisch ist. Und dann unterläuft mir altem Esel ein großer Fehler. Um das I-Tüpfelchen zu setzen, erkläre ich Don, dass der Bauträger vielleicht gute Bankverbindungen hat und da vielleicht eine Finanzierung drin ist. Sofort ist Don unterwegs und erklärt der Baugesellschaft, wir würden kaufen, wenn sie uns eine Finanzierung besorgen könnte.

Der Bauträger beißt an und schon am nächsten Tag prüft ein Mitarbeiter der Bangkok Bank unsere Papiere, fragt mich, ob ich bürge und nickt dann strahlend. Offensichtlich geht es, doch er kann nicht entscheiden und auch die Hauptstelle in Korat kann keine verbindliche Zusage geben. Die Sache muss zur Zentrale nach Bangkok.

Ich ergebe mich etwas widerwillig meinem Schicksal und unterschreibe dutzende Vordrucke. Don strahlt und lässt das weitere Prozedere ergeben über sich ergehen. Ihr mobiler Shop, den sie morgens in der Nähe von Ya Moo aufbaut und am Abend wieder verschwinden lässt, wird besichtigt. Es werden sogar einige Bildchen von dem kleinen Laden gewünscht und eine Mitarbeiterin der Baugesellschaft erscheint bei uns in der Wohnung um zu sehen, ob wir auch so solide leben und eingerichtet sind, wie wir uns bei unseren Besuchen in der Firma immer kleiden. Sogar meine Aufenthaltsgenehmigung wird geprüft und ich darf außerdem meinen übersetzten Rentenbescheid vorlegen. Zwar gehe ich schon auf die Siebzig zu und würde in Deutschland von keiner Bank eine Baufinanzierung erhalten, doch hier bürge ich ja nur und das reicht.

Fünf oder sieben Jahre müssen wir verheiratet sein. Wenn ich dann noch lebe ist Don so alt, dass sie Anspruch auf eine Witwenrente hat und kann damit das Darlehen mühelos tilgen. Vorsorglich schließe ich eine kombinierte Spar- und Risikoversicherung ab, damit Don auch die Hütte bezahlen kann, wenn ich mich frühzeitig davon machen sollte. Sie selbst muss bei der Bank eine Ausfallversicherung abschließen, damit die Bank in ihrem Todesfall an ihr Geld kommt.

Soweit, so schön. Noch einmal müssen wir bei der Bangkok Bank zur Gesichtskontrolle erscheinen. Don darf erklären, dass sie ihren Laden weiterführen wird und ich darf unterschreiben, dass die monatlichen Zahlungen in Höhe von jeweils 12.500 Bath von meinem noch nicht vorhandenen Konto bei der Bank abgebucht werden können.

Vierzehn Tage später dürfen wir wieder bei der Bank erscheinen. Wie schon bei unseren vorherigen Besuchen gibt es außer Kaffee auch heute wieder freundlich lächelnde Gesichter. Wieder unterschreiben wir unzählige Formulare und dann fahren wir zum Landamt, wo eine Mitarbeiterin der Baugesellschaft bereits auf uns wartet. Binnen einer halben Stunde ist Don als Besitzerin des Grundstückes im Chanot, so habe ich es verstanden, vergleichsweise einem deutschen Grundbuch, eingetragen. Dann geht es wieder zurück zur Hauptstelle der Bangkok Bank in Korat. Hier wird meiner Frau der beantragte Kredit auf ihr Bankbuch gut geschrieben und sie ist für etwa zwei Minuten Millionärin. So lange dauert es, dann ist das Geld dem Konto des Verkäufers gut geschrieben.

Don ist jetzt Hausbesitzerin und nach all dem Hin und Her und der damit verbundenen Aufregung vergisst sie sogar zu strahlen. Als wir etwas später in einem Restaurant etwas essen, ist sie sogar sichtlich niedergeschlagen. Sie musste doch tatsächlich ihr Sparbuch plündern und das ist jetzt abgespeckt. Einige Jahre hat sie mühsam gespart und das schöne Geld ist jetzt futsch. Ich hab mich verdammt anstrengen müssen um ihr zu erklären, dass das Geld nicht weg ist, sondern sie es in einen Vermögenswert angelegt hat. So ganz hat sie das zwar nicht begriffen, doch weil sie Vertrauen zu mir hat, ist sie etwas beruhigt.

Eine Stunde später holen wir die Hausschlüssel ab und können nach den hinter uns liegenden aufregenden Wochen einziehen.

Manch einer wird mich fragen, was ich mir bei der für mich risikoreichen Aktion gedacht habe. Immerhin geht ja ein großer Teil der Mischehen in Thailand in die Brüche und meistens ist der Ausländer der Gelackmeierte. Es gibt sogar Fälle, wo der Farang von vorne herein nur zum Zweck des Hauserwerbs bei einer Thaifrau eine vorübergehende Rolle spielt und er sich bestenfalls durch einen langfristigen Mietvertrag etwas schützen kann.

Mir sind natürlich diese und ähnliche Gedanken auch durch den Kopf gegangen. Doch die Sache ist für mich relativ risikolos. Bislang habe ich Miete gezahlt und da Don ein eigenes Einkommen hat und auf meine bisherige finanzielle Zuwendung verzichtet, bezahle ich jeden Monat nur etwas mehr, als bisher. Da Don die monatlich fälligen Zinsen und die Tilgung aus eigener Kraft nicht aufbringen kann, ist sie eine lange Zeit auf mich angewiesen und so bin ich einigermaßen sicher, dass sie mich nicht raus wirft. Allerdings, verstehen müssen wir uns schon und ich hoffe, dass es gut geht.

Nachdem wir jetzt einige Tage in dem neuen Domizil wohnen, haben mich einige Freunde besucht, die mir teils beim Umzug mitgeholfen, teils aus Neugier oder Interesse einfach mal vorbeigeschaut haben. Alles alte Hasen, die selber schon ein Haus im Isan gebaut haben. Kanalisation hast Du und auch eine Wasserversorgung, war der meist ausgesprochene Kommentar und so große Zimmer, nein, das mussten wir alles selber anlegen und jedes mal, wenn die Sickergrube voll ist, müssen die Fäkalien abgefahren werden. Wenn es stark regnet, dann fließt nichts ab und die Scheiße steht dann im Lokus, erklärt mir Alfred, der im Reisland gebaut hat. Telefon und Internet kriegst du auch hier draußen? Haben wir nicht, höre ich von einigen im Farmland wohnenden Bekannten.

Dafür haben sie fast alle das große Schreckgespenst in der Nähe, die Familie ihrer Frau. Schreckgespenst ist vielleicht übertrieben, denn schließlich haben die Eltern ihrer Frau ihnen das Baugrundstück gegeben. Doch bei einigen ist die Familie ein Alptraum. Je weniger Geld die Geschwister haben, desto größer ist der Durst der männlichen Verwandten und die Mama der Sippe hat in ihrem Haus und in 200 Meter im Umkreis das alleinige Sagen. Deshalb darf ein Farang nur innerhalb dieses Bannkreises ein Haus für das liebe Töchterchen in den Lateritstaub des Isan setzen. Schließlich hat der ja auch meistens ein Auto, mit dem er die Sippe auch mal nach Korat zum Einkaufen, oder auch nur mal zum Ansehen, was man sich alles nicht leisten kann, in die Stadt kutschieren kann.

Das hat mir Don alles erspart und ich bin nicht böse darüber. Ich bin auch nicht böse darüber, dass es keine Fußleisten gibt und ich die betonierten Flächen rund um das Haus herum noch mit Fliesen belegen müsste. Kommt Zeit, kommt wieder Geld, dann kann ich das ja alles noch machen lassen.

Trotz des nicht vorhandenen rechten Winkels in den Zimmern hat die Baugesellschaft doch einen cleveren Architekten. Der kennt nämlich seine Pappenheimer sehr genau und hilft ihnen Strom zu sparen. Deshalb hat er nur sehr wenige Steckdosen anbringen lassen und damit niemand aus versehen die Leitungen anbohrt oder einen Nagel hinein schlägt, sind sie schön sichtbar über Putz verlegt. Damit kann ich aber gut leben, zumal die Kabel für die Deckenbeleuchtung erstaunlicherweise unter Putz liegen.

Die Stromkreise sind sogar einzeln abgesichert, doch der Mensch von der Klimaanlage hat vergeblich nach einer Erdleitung gesucht, als er mir den elektrischen Durchlauferhitzer angeschlossen hat. Die Telefongesellschaft kennt aber scheinbar diesen weit verbreiteten Baumangel. Bevor sich deren Leute im Haus an die Arbeit machen, kloppen sie erst einmal draußen eine Kupferstange in die Erde und legen eine Leitung ins Haus. So etwas habe ich bei meinen bisherigen Mietwohnungen in Korat nicht gesehen.

Don staunt nur darüber, was sich am Rande so alles abspielt. Sie hat aber auch ihre Qualitäten. Vor allen Dingen räumt sie umgehend allen Schmutz weg, den die Handwerker hinterlassen und wenn etwas nicht richtig funktioniert, telefoniert sie wie ein Weltmeister und zitiert die Handwerker heran. Der Mann, der die Sattelitenantenne aufgestellt hat, durfte schon dreimal zur Nacharbeit wieder kommen.

Ihr absoluter Clou ist aber die Sache mit dem Motorrad. Da hat sie doch tatsächlich der Baugesellschaft beigebracht, dass sie jeden Tag zur Arbeit nach Korat muss, hier draußen aber kein Bus fährt. Ein Fahrzeug könnte sie sich aber nicht kaufen, denn all ihr Erspartes würde beim Kauf des Hauses drauf gehen. Sie müsste sich also den Kauf des Hauses doch noch einmal gründlich überlegen.

Drei Tage nach unserem Einzug erscheint eine fein gekleidete Abordnung der Baugesellschaft mit einem großen Orchideengebinde und einer funkelnagelneuen Honda. Ich muss mich rasieren und in Schale werfen. Allesamt werden wir fotografiert und heute habe ich von einem Freund erfahren, dass eins der Bilder in Korat mit einem Artikel in einer Zeitung war. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich irgendwo noch ein Exemplar abstauben kann, denn dann kann ich noch etwas berichten.

Wir haben die Zeitung mit dem Bild noch erwischt. Im Text schreibt der Bauträger, dass der Farang der Käuferin sehr zufrieden mit dem Haus ist und deshalb hat man den Kaufpreis um 100.000 Bath reduziert und der Käuferin das Motorrad geschenkt. Einen Monat will man weiteren Käufern auch so entgegen kommen, dann ist die Aktion abgelaufen. Mir gefällt die Sache, denn auf dem Bild bin ich tatsächlich gut getroffen. Don will die Aufnahme kopieren, damit sie bei Ihren Bekannten und ihrer Verwandtschaft auf den Putz kloppen kann. Irgendwas muss ich mir jetzt noch einfallen lassen, damit nicht alle zur Besichtigung kommen.

Bild


Die Kleine mit dem Käppchen ist Don, der Dicke bin ich, das Motorrad erhält Don, die anderen Leute sind Staffage
Es ist nicht schwer zu wissen wie man etwas macht,
aber es ist schwer es auch zu tun!

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Re: Ein Haus von der Stange

Ungelesener Beitragvon KoratCat » So Okt 07, 2007 12:43 pm

Herzlichen Glückwunsch!

Mit einem Vorführmodel bist Du in der Regel gut bedient. Vor 18 Jahren, als ich mein erstes Reihenhäuschen in Korat (direkt hinter dem King's Hotel, 100 m von der Mitraparp, etwa gegenüber vom jetzigen Tesco-Lotus) kaufte, hatte ich mir auch das geschnappt, das ich gezeigt bekam, einfach, weil es das Schönste war. Drei Tage nach dem Vertrag und der geleisteten Anzahlung wollten Sie mir erklären, gerade dieses Haus habe man vorher schon einem anderen Interessenten verbindlich zugesagt. Es täte Ihnen leid, aber ich müsse eins der anderen Häuser nehmen, die alle weit weniger schön waren. Bin hart geblieben, und habe Anzahlung zurück und 50.000 Baht Vertragsauflösungsgebühr verlangt. Nach einigem Murren haben sie es dann aufgegeben. Meine damalige Gefährtin bekam das Haus übertragen, und die Verkäufer bekamen von mir ihr Geld. Das hatte ich auf meinem Konto. Ein Amerikaner riet damals schon jedem, niemals aus Ersparnissen zu bezahlen sondern eher für einen Kredit für die Frau zu bürgen. Ganz selten habe ich von Fällen gehört, in denen die Bank da auch mitgemacht hat. In der Regel nur dann, wenn die jeweilige Bank das Bauprojekt vorher mitfinanziert hatte, und so eine höhere Chance sah, ihr ursprünglich für den Bau verliehenes Geld wiederzubekommen.

Nach 13 Jahren, als ich schon längst meinen "Palast im Reisfeld" errichtet hatte, und kaum noch in die Stadt kam, habe ich das Haus dann für ca. 150 % des Kaufpreises vergleichsweise sehr billig verkauft. Hatte kaum Investitionen für weiteren Ausbau oder größere Instandsetzungen tätigen müssen. Jenes Haus die ganze Zeit über nur gemietet wäre sicher nicht billiger gewesen, abgesehen davon, dass das Geld nicht in Form des Verkaufserlöses und sogar der Inflation angepasst an mich zurückgeflossen wäre. Aber wer weiss schon was die Zukunft bringt und ist sicher genug, die Situation im Griff zu behalten. Da gehört schon eine vorsichtige Kalkulation und eine Portion Glück dazu.
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974


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