Ich glaube, das ist der kürzeste Satz, der in drei Sprachen gesagt werden kann.
"I" ist eindeutig und gut erkennbar Englisch, und bedeutet "ich". Im Thailändischen wird aus dem einfachen Wörtchen "I" schon viel mehr, je nachdem, wer es sagt. Es kann heißen phom, oder tschan, oder ditschan, oder nu, oder Mi oder Noi, so viele Ausdrücke werden dort gebraucht. Im englischen nur I, im Deutschen nur ich. Und so ist das Ei, also "I" eindeutig das einfachste und kürzeste sprachliche Ausdrucksmittel für die eigene Person.
"gin" dagegen ist nur dem Eingeweihten bekannt, kommt es doch aus dem Thailändischen und heißt "essen". Eigentlich ist es unvollständig, denn essen heißt richtig gin khao, denn die Thais essen eigentlich immer Reis zum Essen, egal ob morgens, mittags, abends, nachts oder zu sonstigen weiteren Zeiten. Ich habe für mich eine 3-Stunden-Regel für Thais aufgestellt: kann ein(e) Thai 3 Stunden nach dem letzten Essen nicht wieder etwas Festes zu sich nehmen, fällt er (sie) ohnmächtig um. Also alle drei Stunden etwas zu Essen ist äußerst wichtig für das leibliche Wohl. Über die thailändische Küche muß man jetzt nicht philosophieren: entweder man mag sie oder nicht. Daß es angeblich die beste Küche der Welt sein soll kann ich so nicht bestätigen. Wer mich einmal mit einer bestimmten Clique deutsch-thailändischer, also binationaler Ehepaare, beim Spanier in Koblenz gesehen hat weiß, daß sie schon gerne einmal auf thailändische Spezialitäten verzichtet.
"Brot" wiederum ist allen hier bekannt, ist es doch ein deutsches Grundnahrungsmittel. Angeblich soll es nirgendwo auf der Welt mehr Brotsorten geben als in Deutschland, vielleicht noch in Thailand, wo sich deutsche Bäcker ebenfalls im Brotbacken üben und mangels Originalzutaten da manche Brotsorte in mehreren Varianten auf die Theke kommt.
Das alles erklärt die Bestandteile des kürzesten Satzes zur Nahrungsaufnahme, nicht aber die Entstehung. Ein solcher Satz kann nur von einer Thailänderin kommen, die erst 35 Jahre in Deutschland lebt, absolut sprachunbegabt ist und die, sollte sie einmal länger als 6 Monate außerhalb Deutschlands sein, nicht mehr zurückkehren kann, würde sie doch die Sprachprüfung der Stufe A1 nicht bestehen

Zu Recht mag man denken: hätte sie es denn nicht lernen können? Liebe Leute, wer so denkt ist in den engen Grenzen nichtthailändischer Denkweisen gefangen. Ja, sie hätte, und nein, sie konnte nicht. Wie immer man auch darüber denkt, die Situation ist so, daß sie morgens beim Frühstück auf die Frage "was möchtest du zum Frühstück" anrwortet: I gin Brot.