Gedanken über den Tod

Für alles von Politik zu Wissenschaft, Gesellschaft, Thaifrau, Thaifrauen kennenlernen etc, oder auch nur Tratsch. Es muss nicht unbedingt was mit Korat, dem Isaan, Thailand oder Asien oder dem Reisen und Expatleben zu tun haben.
Benutzeravatar
Rudi (†2019)
Korat-Isaan-Reporter
Beiträge: 147
Registriert: Mi Nov 14, 2012 2:05 pm

Gedanken über den Tod

Ungelesener Beitragvon Rudi (†2019) » Mi Dez 26, 2012 5:08 pm

Gedanken über den Tod

Carl Gustav Jung, der große Schweizer Psychiater und Psychologe (*1875, †1961), fragt in seinem Werk »Mensch und Seele«: "Der junge Mensch wird 20 und mehr Jahre auf die völlige Entfaltung seiner Einzelexistenz vorbereitet, warum sollte er sich nicht 20 und mehr Jahre auf sein Ende vorbereiten"?

Wolfgang Amadeus Mozart, einer der sich vorbereitet hat, schreibt vier Jahre vor seinem frühen Tod als 30jähriger: „Da der Tod der Endzweck des Lebens ist, habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren und besten Freund des Menschen so bekannt gemacht, dass sein Bild allein nichts Schreckliches mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes. Ich danke Gott, dass er mir die Gelegenheit gegeben hat und das Glück verschafft hat, den Tod als den Schlüssel zu unserer wahren Seligkeit zu erkennen“.

Der Tod erinnert uns Menschen immer daran, dass alles materielle Dasein Anfang und Ende besitzt, und es darum unklug ist, sich daran festzuhalten. Die Aufforderung des Todes lautet immer: Loslassen von der Illusion der Zeit und des Ichs. Was man bis zu seinem Tode nicht begriffen hat, nimmt das Bewusstsein als Problem mit in die nächste Inkarnation.

Gewöhnlich nennen wir die Sphäre der körperlich lebenden Menschen das Diesseits und jenes uns unbekannte Reich der Toten Jenseits. Jenseits und Diesseits sind nicht verschiedene Orte, sondern eher verschiedene Stufen der Wahrnehmung des Bewusstseins und der inneren Befindlichkeit. Ähnlich verhält es sich mit Geburt und Tod. Was aus unserer Sicht der Tod des Menschen ist, ist aus jenseitiger Sicht die Geburt. Ein Abgang aus dem Jenseits bzw. eine Inkarnation wird gleichzeitig von uns Irdischen als Geburt eines Kindes gefeiert.

Das Jenseits ist eine Welt der Schwingungen. Diese Welt der Schwingungen ist räumlich von unserer Welt nicht verschieden oder getrennt zu denken. Diesseits und Jenseits ist nur durch die Wahrnehmungsschwelle getrennt.

Der Tod ist seit jeher für fast alle Menschen eines der faszinierenden Ereignisse, denn er ist für viele der Feind des Lebens. Das ist falsch. Der Tod ist lediglich die Trennung der Seele von dem Leib. Das besagt aber, dass es ohne Tod überhaupt kein Leben gäbe.

Wenn wir ein vollkommenes Leben führen wollen, dürfen wir nicht vor dem Leben als Seele im Jenseits fliehen bzw. es ignorieren. Das Verständnis des Lebens beginnt mit dem Verständnis des Todes. Leben heißt: »auf den Tod zugehen«. Diese Wahrheit ist weder vom Glauben noch von irgendeiner Philosophie abhängig.

Das Ich aber will leben, will sich entfalten, will Macht und Stärke, das Ich hat Angst vor dem Tod, denn der Tod entlarvt wortlos alle Phantasien und Wünsche des Ichs als illusionär. Der Weg des Ichs ist daher zum Scheitern verurteilt.

Der Mensch dieser Welt identifiziert sich aber mit seinem Ich, denn allein durch das Ich empfindet er sich als etwas Besonderes, denn das Ich als abgrenzende Funktion sondert ihn vom anderen ab.

Der Mensch ist daher so lange zum Scheitern verurteilt, solange er sich noch mit seinem Ich identifiziert, genau wie er zum seelischen Vegetieren oder seelischem Tod verurteilt ist, solange er sich ausschließlich mit seinem Körper und nicht mit seiner Seele identifiziert.
(Und wenn Du die ganze Welt gewönnest und nähmest doch Schaden an Deiner Seele.) Diesem Scheitern kann er nicht entrinnen.

Beim Tod eines Angehörigen sollten wir der heimgehenden Seele liebevolle Gedanken mit auf den Weg geben und Gott bitten, dass die Seele auf ihrem Läuterungsweg weitergeführt wird. Keinesfalls sollte die Seele aufgehalten werden, weder durch Trauer und Klagen noch durch Wünsche an sie. Denn das verspürt auch die entkörperte Seele und wird dadurch auf ihrem Weiterweg in ihrer Entwicklung aufgehalten.

Das wahre Leben ist ohne Anfang und ohne Ende. Das Leben ist unzerstörbar. Der körperliche Tod, so wie wir ihn kennen, ist lediglich ein Abstreifen der materiellen Form. Beim Tod eines Menschen geht der Geistleib bzw. die Seele in Bereiche jenseits unserer sehr eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit. Ein Sterbender entschwindet lediglich unserem optischen Gesichtskreis, aber keineswegs grundsätzlich.

Wäre dies den Menschen bewusst, dann würden sie sich vor Mord oder Selbstmord hüten, denn hierbei wird ja lediglich die unseren irdischen Naturverhältnissen angepasste und damit vergängliche Form zerstört, mehr nicht. "Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten" heißt es im Neuen Testament, "die Seele können sie nicht töten".

Wenn wir Menschen nicht endlich begreifen, was der gefürchtete Tod eigentlich ist, so werden wir uns weiterhin wie gefährliche Narren benehmen und die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, ja womöglich unseres ganzen Planeten Erde vorantreiben.

Benutzeravatar
dogmai
Thailand-Autor
Beiträge: 2223
Registriert: Do Aug 09, 2007 9:39 pm
Wohnort: Koblenz
Kontaktdaten:

Re: Gedanken über den Tod

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Dez 31, 2012 5:34 pm

Lieber Rudi,
ich setze mich schon seit langer Zeit mit dem Thema Tod auseinander, aus Gründen, welche auch in dem Post enthalten sind.

Was mich an diesem Posting stört ist die Annahme, daß es nicht oder zumindest nicht vollständig deiner Feder entstammt. Ist es doch so, dann entschuldige ich mich in aller Form, dir das nicht zugetraut zu haben. Ist es doch so, und du hast es per copy&paste hierhin gesetzt, dann fehlt mir einfach der Quellennachweis. Mit anonymen Texten aber setze ich mich nicht auseinander. Und auch sorry dafür, daß sich dieser Gedanke von copy&paste durch alle deine Postings zieht, die mich deshalb so lange nicht interessieren, bis ich eines Besseren belehrt werde.
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
Nostalgie: https://www.thailand-seite.de/Thailandnostalgie/

Benutzeravatar
KoratCat
Thailand-Forum-Administrator
Beiträge: 7869
Registriert: Sa Jul 22, 2006 11:00 am
Wohnort: Non Sung/Korat (Frankfurt/M)
Kontaktdaten:

Re: Gedanken über den Tod

Ungelesener Beitragvon KoratCat » Mo Dez 31, 2012 7:04 pm

Die gewünschte Belehrung, Kurt: :D

Bereits vor vier Tagen, als der WADI dem Rudi Selbiges per Andeutung unterstellt hatte, sandte mir der Rudi einen Text zur Prüfung, den er evtl. als Antwort auf WADIs Unterstellung posten wollte. Ich riet Rudi davon ab; ich sähe keine Veranlassung, dass er WADIs Unterstellung, die ich längst in die Motzecke verschoben hatte, so ernst nähme.

Es sieht jetzt aber doch so aus, als sollte dieser Text veröffentlicht werden. Also hier ist er:

Zum Quellennachweis

Diese Berichte, die jetzt in diesen Forum zu lesen sind, entstanden in einem Zeitraum von mehreren Jahren. Sie sind überwiegend 10 Jahre alt.

Als Anregungen und zum Teil auch als Quellen dienten mir Radio- und Fernsehsendungen, Bücher, Zeitschriften und Tageszeitungen, davon machte ich mir Notizen. In dieser Zeit hatte ich keinen Internetzugriff.

Alles was ich schrieb, war nur für mich bestimmt. An eine Veröffentlichung habe ich nicht gedacht. Folglich schien mir ein Quellennachweis auch nicht nötig.

Vor etwa 2 Jahren lernte ich KoratCat kennen, und er erklärte mir seine Foren. Selbst zu diesem Zeitpunkt kam es mir nicht in den Sinn, darin etwas zu posten. Was mich dennoch bewogen hat, es jetzt zu tun, weiß ich nicht.

Wir starteten einen Versuch mit dem 1. Beitrag und zur Überraschung hatte er viel Zugriffe. Also ließen wir weitere folgen.

Zu den Kritikern antworte ich frei nach Goethe:
„Wir sind gewohnt, dass die Menschen verhöhnen, was sie nicht verstehen, dass sie vor dem Guten und Schönen, das ihnen oft beschwerlich ist, murren“.

Persönlich füge ich noch hinzu:
Keine Grenze ist schwieriger zu überwinden, als die man selbst errichtet hat.
Negative Gedanken sind ansteckender als Krankheitserreger, und sie fallen immer auf ihren Urheber zurück.


Rudi hatte den Text aufgrund der Kritik zum Thema "Was ist des Menschen Vaterland?" verfasst. Er hat in den vier Tagen aber nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil!

:prost

KoratCat
Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es! Erich Kästner, 1899 - 1974

Benutzeravatar
dogmai
Thailand-Autor
Beiträge: 2223
Registriert: Do Aug 09, 2007 9:39 pm
Wohnort: Koblenz
Kontaktdaten:

Re: Gedanken über den Tod

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mo Dez 31, 2012 8:45 pm

Meine Hochachtung. Eine Einleitung zu den Gedanken wäre da nicht schlecht gewesen, vielleicht in Verbindung mit einer persönlichen Vorstellung, denn eine solche Fülle von intensiven Überlegungen ist man in einem Forum einfach nicht gewohnt, es sei denn, man schreibt in einem Philosophen- Forum, was aber, entschuldige Klaus, dieses Forum nicht ist und auch nicht sein will. Vielleicht habe ich auch diesem
Rudi hat geschrieben:[...] und interessiere mich seit Jahren für Quantenphysik und Mystik.[...] Habe mehrere Jahre in Afrika und Indien gelebt.[...]
nicht genügend Wert beigemessen :wave

Ich sehe die Postings nun auch mit etwas anderen Augen und kann, obwohl der Verfasser mir nicht persönlich bekannt ist, nun mit diesen Texten etwas anfangen. Dabei muß man garnicht kritisch im Sinne von negativ überlegend sein, muß nur intensiv auch die Texte lesen, hinterfragen und für sich selbst beantworten.

Entschuldigung, daß ich zunächst eben negativ gedacht habe und nicht von vornherein erstmal an das Gute im Menschen glaubte. In diesem Sinne kann ich Rudi nur und gerne ermutigen, seine Überlegungen weiterhin mit uns zu teilen, zumal ich einige seiner (wie ich jetzt weiß eigenen) Einstellungen teile und andere zum Anlass nehme, mich auch selbst weiter zu hinterfragen.
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
Nostalgie: https://www.thailand-seite.de/Thailandnostalgie/

belgiumkingdom
Korat-Isaan-Forum-Gast

Re: Gedanken über den Tod

Ungelesener Beitragvon belgiumkingdom » Mi Jan 09, 2013 5:02 pm

Hallo zusammen,

trotz meiner noch jungen Jahre liege ich oft abends noch lange Zeit im Bett und denke nach, was wohl nach dem Tod auf uns warten wird. Ich weiß nicht wirklich, ob ich Angst vor dem Tod habe, es ist eher dieses Ungewisse. Ich hoffe schon stark, dass es die Wiedergeburt gibt.

Liebe Grüße


Zurück zu „Offene Diskussion und freie Wortgefechte (Ernst & Scherz)“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 160 Gäste