Es gibt nicht nur eine Logik, die uns bekannte aristotelische Logik, sondern es gibt noch andere Logiken. In unserem begrenztem Denken sind wir dermaßen auf die »Entweder-Oder« Logik des Aristoteles fixiert, dass wir uns eine andere Logik kaum vorstellen können.
Es gibt andere Logiken, die schon vor Jahrtausenden im Hinduismus und Buddhismus bekannt waren und heute durch die Erkenntnisse der modernen theoretischen Physik bestätigt worden sind.
In den »reichen, mächtigen« Ländern herrscht das linkshemisphärische, logische, rationale Denken vor, während die »armen« Länder hilflos zwischen dem ganzheitlich intuitiven (rechtshemisphärischen) Denken ihrer Tradition und dem importierten Vernunftsdenken hin und her-schwanken.
Die linke Hirnhälfte schlüsselt alle Reize dieser Welt analytisch und rational auf, sie denkt also digital. Dem linken, rationellen, logischen Denken, das dem männlichen Prinzip des Herrschens verpflichtet ist, fehlt als Ausgleich jenes ganzheitlich-intuitive, dem weiblichen, empfangenen Prinzip verbundene Denken der rechten Gehirnhälfte.
In der rechten Hirnhälfte finden wir die Fähigkeit zur ganzheitlichen Erfassung komplexer Zusammenhänge, Muster und Strukturen. Hier ist auch das Analogie-denken und der Umgang mit Symbolen beheimatet.
Mit unserer linken, logischen Gehirnhälfte können wir etwa sieben Eindrücke, wie z.B. Licht, Geräusche, Gerüche, etc., pro Sekunde aufnehmen. Die linke Gehirnhälfte beschreibt die Wirklichkeit dieser Welt, die allgemeine »materielle« Weltsicht. Wenn die Linke dominiert, kann es zu einem Wahrnehmungsgefängnis werden.
Mit der rechten, bildhaften Gehirnhälfte nehmen wir bis zu 10 000 Eindrücke pro Sekunde auf. Die meisten davon lagern dann in unserem Unterbewusstsein, d.h. mit anderen Worten: Das Verhältnis von dem, was wir bewusst sehen und verstehen, zu dem was unsere innere Stimme, unser Unterbewusstsein weiß, ist etwa 7:10 000.
Die Rechte ist die kreative, künstlerische. Sie stellt die Verbindung nach »dort draußen« dar, zu Bewusstseinsebenen jenseits der Fünf-Sinnes-Realität.
Die Rechte funktioniert wie ein Parallelprozessor, der kann mehrere Optionen bzw. Aufgaben gleichzeitig ausführen, alles ist unermesslich weit und geschieht zur „selben« Zeit.
Die linke Gehirnhälfte steht für Begrenzung, die rechte für Grenzenlosigkeit.
Es gibt also nicht nur ein Entweder-Oder, ein Gut oder Schlecht, es gibt auch ein Sowohl- als-auch, ein Gut und Schlecht. Sehr eindringlich ist dies vom Atomphysiker Heisenberg formuliert worden. Er fordert die Überwindung jener eindimensionalen, gradlinigen Logik, die mit dem Messer des Entweder-Oder die Welt zerschneidet und aus ihrem zerstückelten Leichnam einen abstrakten Begriffskosmos aufzubauen versucht.
Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass das herkömmliche logische Entweder-Oder-Denken die miteinander vernetzten komplexen Probleme der heutigen Welt nicht löst, sondern verschlimmert.
Wir irren uns vorwärts.
Wer das o.g. versteht und sich Gedanken darüber macht, kann mit ziemlicher Sicherheit die Menschen dieses Landes noch besser verstehen, oder aber die Begrenztheit seiner eigenen Realität erkennen. Denn jedes subjektive Urteil kommt aus einem persönlichen Wertesystem.
Neues Denken erhält jung.
