Russen und Ukrainer

Für alles von Politik zu Wissenschaft, Gesellschaft, Thaifrau, Thaifrauen kennenlernen etc, oder auch nur Tratsch. Es muss nicht unbedingt was mit Korat, dem Isaan, Thailand oder Asien oder dem Reisen und Expatleben zu tun haben.
Uwe
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Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Mär 09, 2022 4:32 pm

Ein Alt-Politiker, der nichts mehr bewirken kann, aber seinen Job als richtiger Weltpolitiker -was ein jeder/e Außenpolitiker/in eigentlich auch heute und umso mehr in der Kompetenzfrage sein müsste, aber mitnichten -- so meine Einschätzung-- so ist-, wahrnahm, und das unter Einbeziehung von Zusammenhängen und unverklärtem Blick in die/mit der Geschichte.

Aus aktuellem Anlass:
Aus 'The Pioneer Briefing Economy Edition' von 'Gabors Morning Briefing':

“Henry Kissinger (98) am 6. März 2014 in der Washington Post“
:
„Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland niemals nur ein fremdes Land sein kann. Die russische Geschichte begann in der sogenannten Kiewer Rus. Von dort aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine ist seit Jahrhunderten Teil Russlands und die Geschichte der beiden Länder war schon vorher miteinander verflochten.“

„Für den Westen ist die Dämonisierung von Wladimir Putin keine Politik, sondern ein Alibi für das Fehlen einer Politik.“

„Er (Kissinger) war ein Mann der westlichen Werte, und er war – auch nach der für ihn prägenden Erfahrung des westlichen Scheiterns im Vietnamkrieg – nicht bereit, die Idee der Freiheit mit dem Eifer des Missionars und dann auch mit durchgeladener Pistole zu verbreiten.“

„Natürlich verteidigte Henry Kissinger das Recht der Ukrainer auf ihre eigene staatliche Souveränität. Aber er machte eine wichtige Einschränkung: Die Ukraine sollte nicht der Nato beitreten.“


Was ist daran so schwer -oder gar anders - zu verstehen?
Alles Gute und Gesundheit von Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon dogmai » Mi Mär 09, 2022 9:18 pm

Ich werde trotzdem nicht dem Verein der "Putin-Versteher" beitreten.

P.s.: ist das DER Kissinger:??
Sein (Kissingers) Verhalten hätte so indirekt zu Massakern in Indochina (Laos, Genozid in Kambodscha, der Tragödie der Boatpeople) und später (unter Carter) zur sowjetischen Invasion in Afghanistan geführt.
Frühes Aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung.
Nostalgie: https://www.thailand-seite.de/Thailandnostalgie/

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Mär 10, 2022 9:02 pm

Jeder der in der Weltpolitik ist -so auch in der Amerikanischen-, und aus gutem Hause kommt, und entsprechend aus einer gehobenen Klasse, wird an einer renommierten Universität auch in Sachen der Ökonomie besten gebildet.
Zu der Zeit von J.M. Keynes gab es auch den ebenso bekannten und aus Österreich stammenden (dann deutsche und amerikanische Staatsbürgerschaft) Ökonom (politische Ökonomie) J. Schumpeter.
Das bedeutet, falls jemand (spätere Minister, Präsidenten) gerade an einer der elementarsten Vorlesungen oder dessen Thematisierung gefehlt hat, so werden wohl doch die zahlreichen Berater um das Wissen wissen, um es dann an den Mann/die Frau (Entscheidungsträger der Gesellschaft) zu bringen:
Also Zitat Schumpeter (Politikwissenschaft/Demokratietheorie/Soziologie):
„Man muss mit den historischen Fakten vertraut sein, um die wirtschaftlichen Phänomene irgendeiner Epoche -einschließlich der Gegenwart- begreifen zu können."
Nun, schade, dass Kissinger erst recht spät zu dieser Erkenntnis gekommen ist, der Geschichte einer genauen Betrachtung zu widmen und Aufmerksamkeit wie Bedeutung zu schenken.
Das bringt die Opfer -er erwähnt ja auch Vietnam- auch nicht wieder lebendig/gesund zurück, und die Barbarei und bestialische Unmenschlichkeit -Menschenrechtsverletzungen (Bio-, chemische Waffen) Umwelt-, Naturvernichtung, Kriegsverbrechen der allerhöchsten Stufe/Dimension/Ausmaße + Wirkung- ist dennoch geschehen.
Vielleicht muss man als gewählter Politiker/in in Regierungsposition etwas machen -und es wird durchgeführt-, was von außen von anderen mächtigen Interessensvertretern erwartet/verlangt wird.
Und den Liberalismus -das Freiheitssymbol schlechthin- dann auf einer Art umzusetzen, der vor Krieg auch nicht haltgemacht hat:
Kissinger: „In meinem Leben habe ich vier Kriege erlebt, die mit großem Enthusiasmus und öffentlicher Unterstützung begonnen wurden, von denen wir alle nicht wussten, wie sie enden sollten, und aus drei davon haben wir uns einseitig zurückgezogen.“

Hier das Böse im Menschen* - (fast 10% der Gesamtbevölkerung Vietnams sind getötet worden):
„Wie eine Lüge den Vietnam-Krieg begründete
Anfang August 1964 beschießen Nordvietnamesen im Golf von Tonkin angeblich die US-Marine. Später stellt sich heraus: Die NSA verbreitet gezielt Falschmeldungen. Die USA nehmen sie zum Anlass, Zehntausende Soldaten nach Vietnam zu schicken. Der Krieg wird ein Desaster auf ganzer Linie.“

Zwischen Krieg und Krieg gibt es Unterschiede: Einige sprechen auch von 'Qualität des Krieges'. Ich finde in diesem Zusammenhang das Wort Qualität völlig unangebracht/unangemessen. Keiner will auf irgendeine Art Krieg, damit das niemand in keinsterweise erleben muss.

Es ist heute eine Hoffnung, dass, was im 2.Weltkrieg (Zum Kriegsende: Menschen-, statt Entenschießen auf Flüchtende -vornehmlich Kinder und Frauen- auf den Fluchtkorridoren -z.B. zugefrorener Oderfluss- von den westlichen Alliierten war an der Tagesordnung) fehlte:
Der Widerstand der Masse der deutschen Bevölkerung (das zustimmende Schweigen für den Krieg), und dass der einsetzende Protest aller Bürger der Welt, wie am Beispiel Vietnam, zu lange dauerte,
das es heute so aussieht, dass die politisch offenen Bürger der Welt sich schnell und sofort gegen Krieg und für Frieden und Freiheit und Demokratie einsetzen und aktiv sind.
Und auch, dass die Kriegsverbrechen sofort dokumentiert werden, um dann bestraft zu werden, ist ein Fortschritt.
Leider hatten der Weltsicherheitsrat und die UN-Menschenrechtskommission damals eine -warum auch immer- andere Sichtweise von Kriegsverbrechen in Vietnam, ganz im Unterschied zum deutschen Reich und zu Heute gesehen.
Und auch eine Entschädigung und Wiedergutmachung zum Beispiel an Vietnam erfolgte leider nicht, was sonst nicht so auf die leichte Schulter der Belanglosigkeit genommen wird.
Aber auch da hoffe ich, dass das noch kommt.

Welche Rolle hatte/spielte eigentlich damals Thailand im Vietnamkrieg? Gibt es noch Augenzeugen unter uns und können berichten?

Gut auch, dass heute den Flüchtenden herzlich geholfen wird/aufgenommen werden, was z.B. im 2. Weltkrieg keinesfalls immer der Fall war:
Extra auf Staatsanweisung an die deutschen Privathaushalte -die so ermahnt werden mussten, human zu sein-, die deutschen Flüchtlinge aufzunehmen.
Aber eine herzliche Aufnahme von den eigenen Deutschen war es manches Mal (mitunter etwas mehr) nicht, geschweige denn eine echte Willkommenskultur.

Zurück zu Kissinger: Also hat es 4 Kriege gebraucht, damit er nun zu der Weisheit (lückenhafte Kompetenz in der Vergangenheit kann zu Fehlentscheidung neigen/geführt haben) gelangt ist, wie er sie heute über den geschichtlichen Hintergrund und dessen Zusammenhänge besitzt.
Aber: Diese Weisheit muss vorher da sein, wenn ich mich um ein Regierungsposten in Amt und Würden bewerbe.
Aber die Wahrheit sieht -leider, wie gehabt- anders aus. Das wird wohl für alle Seiten zutreffen.
A.G.u.G.v. Uwe

*Kein Einfluss ohne Macht, aber jede Macht könnte den Keim des Bösen in sich tragen. Und Politik ist Macht: Mit Einfluss, und gar -mal mehr, mal weniger- mit Einfluss unterwandert.

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Mär 18, 2022 6:27 pm

Uwe hat geschrieben:Welche Rolle hatte/spielte eigentlich damals Thailand im Vietnamkrieg? Gibt es noch Augenzeugen unter uns und können berichten?

Es wird dazu kurz berichtet, so wie schon hier: Litfaßsäule Nakhon Ratchasima→Vorstellungen→Berner-Seite 3 von Christian Eitz's Magisterarbeit "Lebensstile von Studenten im heutigen Bangkok":
"[21] Seit der Machtübernahme Sarits (1958) war Amerika bis heute in irgendeiner Form kontinuierlich präsent. ...Während des Vietnamkrieges wurden thailändische Militärbasen von den Amerikanern benutzt und ausgebaut. Die erste Autobahn Thailands wurde von den USA finanziert, um eine bessere Erreichbarkeit von Bangkok nach Udon – Thani, der damals größten Luftwaffenbasis der USA in Thailand zu gewährleisten.
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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Mär 25, 2022 7:10 pm

Uwe hat geschrieben:“Henry Kissinger (98)... “[/i]

Auch bei diesem Deutschen wird anders gedacht, als das je in der Vergangenheit getan wurde und aktuell in der Gegenwart getan wird.
Und darunter wird auch Kissinger erwähnt, und Weitere, die nicht verstehen, wie sich Rein gewaschen wird, um als Hero und Saubermann sich hinzustellen: Denn nicht besser zu sein, aber den moralischen Zeigefinger schwingen, das hat schon was:
"Was haben denn die USA im Irak 2003 gemacht? Oder der Krieg Irak gegen Iran in den 1980ern? Jeweils über eine Million Tote und Verletzte!"
Ziat aus: Klaus von Dohnanyi: «Russland sollte nicht auf Dauer ein Feind bleiben»: Neue Züricher Zeitung
Alle wesentlichen und inhaltlichen Informationen die dort im Artikel vorkommen, sind mit einzubeziehen und zu beachten.

Und: Traurig ihr Tod, um hier aber zu bestimmten Handlungen mit ihrer Ausssage, Überzeugung und Einstellung (eine Frau, gar Mutter; richtig?) zitiert werden zu müssen:
"Madeleine Albright: The deaths of 500,000 Iraqi children was worth it for Iraq's non existent WMD's"
(Madeleine Albright: Der Tod von 500.000 irakischen Kindern war es Wert für die nicht existierenden Massenvernichtungswaffen im Irak)
Beachte: Lüge -genau wie im Vietnamkrieg- um Krieg zu "spielen"/Krieg zu wollen, um den Rest der "Indianer" mal zu zeigen, wer was "in der Hose" hat. (das 'Mein System der Freiheit ist das Beste' -Syndrom, und wird umgesetzt mit: Und bist du nicht willig, so gebrauch ich Gewalt: Also was? Das ist gut, das ist ok.)

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon thai.fun » Fr Mär 25, 2022 7:20 pm

Uwe hat geschrieben:(Madeleine Albright: Und bist du nicht willig, so gebrauch ich Gewalt: Also was? Das ist gut, das ist ok.)

R.I.P. Ich mochte sie. :wave
Sie war auch so ein wichtiges und gut funktionierendes "Rädchen" im Getriebe einer Politischen Maschinerie.
Was kann z. B. ein guter Laborant in einer Firma die Bomben herstellt dafür, das Bomben Menschen töten?
Ich bin nun Mal! Auch hier ...

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Do Jun 30, 2022 4:16 pm

Kritisch, brisant, zuhörenswert:

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Jul 04, 2022 2:30 pm

Zu Precht: Seine Eltern hatte im menschrechtsverletzenden Angriffskrieg der USA im Vietnamkrieg Waisenkinder aufgenommen.
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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Fr Jul 08, 2022 6:43 pm

Uwe hat geschrieben:
“Henry Kissinger (98) am 6. März 2014 in der Washington Post“[/i]:
„Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland niemals nur ein fremdes Land sein kann. Die russische Geschichte begann in der sogenannten Kiewer Rus. Von dort aus verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine ist seit Jahrhunderten Teil Russlands und die Geschichte der beiden Länder war schon vorher miteinander verflochten.“

- Die Begierde zu der Ukraine (offene Kommunikation, offizielles Plakat mit Wunschvorstellung in Deutschland 1918: Sicherstellung von Kohle, Erz, Salz, Petroleum, schwarze Erde):
- Besetzung der Ukraine 18.02 1918 durch Österreich-Ungarn und Deutschland: teilen sich Die Ukraine auf, und setzten es am 3. März 1918 durch einen Diktatfrieden durch. Das heißt, die Sowjetunion gibt den Angriff nach, weil sie militärisch nicht entgegenzusetzen in der Lage sind, und tritt das Gebiet ab, um im eigenen Land die Revolution zu stabilisieren.
- Nachdem das amerikanische Militär Europa vom deutschen Faschismus befreit hatten; unter folgender Intension: Zitat Truman 24.06.1941:
„...dass Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen, und wenn Russland gewinnt, so sollten wir Deutschland helfen. Und auf diese Art lasst sie so viele wie möglich einander umbringen, obwohl ich Hitler unter keinen Umständen siegreich sehen will.“,
waren die radikalen ukrainischen Nationalisten auch aus den Umfeld von Stepan Banderas (Gruppe der OUN: Organisation Ukrainischer Nationalisten), die noch 1944 (Wlasow-Armee) auf der Seite Hitlers kämpften (gegen die sowjetische Armee) von der CIA aktiv gefördert und gelenkt unterstützt: auch mit Finanzmitteln und Waffen.

Zu dem Thema Banderas aktuell: Aus Wagenknechts Newsletter vom 07.07.2022:
„Aus seiner Verehrung für das rechtsextreme Asow-Regiment und für den Faschisten Stepan Bandera, dessen Organisation nachweislich mit der Wehrmacht und SS kooperiert und dabei hunderttausende Juden, aber auch zehntausende polnische Zivilisten teils bestialisch ermordet hat, machte er nie einen Hehl - schon 2015 legte er Blumen an Banderas Grab nieder. Mit dieser Heldenverehrung steht er keineswegs allein:“

Dann weiter:
“In der Ukraine wird besonders seit dem Regierungssturz von 2014 ein Kult um Stepan Bandera und Vertreter der von ihm geführten Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) betrieben. … Hunderte Straßen wurden nach Bandera und anderen OUN-Vertretern benannt”, so die 'Jüdische Allgemeine'.

Dazu eine Antwort vom ukrainischen Botschafter Deutschlands Andrij Melnyk: „Ukraines Botschafter wirft israelischen Historikern Verfälschung der Rolle des Nationalistenführers Stepan Bandera vor“

Dass er -Herr Melnyk- es ganz faustdick nicht nur hinter den Ohren hat, zeigt sich hier: Zitat zum offenen Brief ‚Waffenstillstand jetzt‘ Richard Prechts, Ranga Yogeshwar, …, und, Achtung: Jeffrey Sachs:
„Nicht schon wieder, what a bunch of pseudo-intellectual loosers“ („Nicht schon wieder, was für ein Haufen pseudo-intellektueller Versager“). Sie alle sollten sich endlich mit ihren „defätistischen „Ratschlägen“ zum Teufel scheren“.

Dort -bei Wagenknecht- wird auch Jeffrey Sachs mit einem Artikel erwähnt.
Ich bin schon vorher auf diesen Mann (Spezial-Ökonom, aber kein Nobelpreisträger)
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aufmerksam geworden: In negativer Hinsicht.
Denn er war der Berater und durchführender Lenker für den IWF mit der brachialen Methode der Schocktherapie (Reformen ist hierbei der unpassende Begriff) -von Heut‘ auf Morgen, also über Nacht Privatisierung, Zerschlagung sämtlicher Betriebe/Landwirtschaft/… - der Umwandlung der Systeme von Kommunismus auf neoliberalem Kapitalismus: z.B. in: EX-Jugoslawien, Polen, Albanien, und der Sowjetunion.

Nun hat Herr Sachs wohl doch Läuterung erfahren; er wettert nun gegen den IWF, setzt sich für mehr Gerechtigkeit ein (das schon zu der Griechenlandkrise: Beschwerdebrief an den deutschen Finanzminister Schäuble+Kanzlerin Merkel, zwecks Deutschlands Strategie des Nichtschuldenerlass), und praktiziert 100Mio. Dollarprojekte in Afrika, um dort zu helfen, zu unterstützen, um Ehre, Würde, Respekt, Moral und Ethik von seinem Land der USA einzufordern.

Beachte: Im Nato- und Euroland Bulgarien verdienen einige Handwerker 450€ (Rente ca.200€) im Monat; einige Handwerker in Deutschland bei 2600€ (jeweils Brutto, Rente ca.1300€).
Und das nach 30 Jahren vom Traum des goldenen Westens, der jedem Freiheit, Demokratie, Wachstum und Wohlstand bringt (siehe auch *): bringen sollte, aber nicht gebracht hat (aber gut für alle, die SozialSklaven zum Arbeiten brauchen. Denn immerhin hat auch ein Bulgare freie Berufswahl und freie Auswahl, in welchem EU-Land er arbeiten -und seine Heimat und seine Angehörigen verlassen muss- „möchte“
(Ökonomische Ironie, Sarkasmus oder Zynismus des „sozialen“, neoliberalen, ökonomischen Wertesystems?): Oder doch genau so gewollt!

Und ich bin geschockt, na, sagen wir lieber, positiv aufgebracht, erfreut.
Warum? Weil aktuell J. Sachs in der Beriner Zeitung etwas schreibt; und dass mit inhaltlichem Tiefengang, und da bin ich echt froh, dass es von ihm kommt, denn sonst darf man ja nicht das denken und wird wohmöglich verdächtigt!
Hier zum Artikel: "Die Ukraine ist die neueste Katastrophe amerikanischer Neocons"

Zu dem oben genanten offenen Brief gibt es teils großen Raunen und auch Stönen, zwar nicht so arg durchtrieben und perfide geredet wie der ukrainische Botschafter Melnyk, aber im Inhalt verwandt; zum Beispiel von Herrn Armin Nassehi (Kultursoziologie, Politische Soziologie, Religionssoziologie, Wissens- und Wissenschaftssoziologie) vom 04.07.2022
https://kursbuch.online/montagsblock-17 ... obal-de-DE

Da schwingt doch schon noch ein leichtes Beigeschmäckle mit:
Zitat: „ Frieden statt Krieg – ja natürlich; Verhandlungen statt Schüsse – was denn sonst? Aber wie man eigentlich solche Sätze in einer Welt situiert, die schon da ist – daran scheitern diese (übrigens üblichen verdächtigen) Philosophen, Schriftsteller, Journalisten und Schauspieler kläglich.“

Nun, leider hat er in der intellektuellen Berufsgruppenaufzählung doch glatt den Profi-Ökonomen Sachs verheimlicht.

Interessant, dass er hier die Spezialwissenschaftliche Ökonomie der Spieletheorie mit in die Waagschale wirft: Nun, ein J. Sachs zum Beispiel kennt mit Sicherheit seine Kollegen aus Wissenschaft und Forschung, und wohl inhaltlich mit ganz außerordentlicher Tiefe.

Zitat Herrn Armin Nassehi: „Wenn man es schon spieltheoretisch machen will: Es ist derzeit der Westen, der die Bedingungen des Spiels während des Spiels verändern kann und somit die Anreize für kooperatives Verhalten innerhalb des Spiels erzeugen kann, ohne das Spiel so weiterlaufen zu lassen wie bisher.“
Um diese Aussage zu überprüfen (und ob R. Selten -der gleich erwähnt wird- nicht wissenschaftlich recht hat), will ich mich mal daran wagen, und den aktuellen Ökonomie-Nobelpreisträger von 2005 in der Spieletheorie R. Aumann zu studieren, was denn hier tatsächlich Hand und Fuß hat (wo die inhaltlichen Kompetenzen in Bezug auf Wahrheitsgehalt herkommen). Immerhin ist man heute soweit, unkooperative, nichtvorhersehbare Verhaltensentscheidungen -also irrationales Verhalten eingeschlossen- mit zahlreichen Spielern zu berechnen:
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Nun, wenn ich da den Herrn Reinhard Selten (deutscher Ökonomie-Nobelpreisträger der Spieletheorie) lese (2002), und dort erwiesen/berechnet wurde, dass nun mal ein Gewinner einer angreifenden Atommacht feststeht und unausweichlich ist, da derjenige im Vorteil ist, wer den ersten Zug gemacht hat, und der auch in der Lage ist den atomaren Erstschlag auslösen kann, und es für den Zweiten zu spät sein wird, um das „Spiel“ zu drehen, dann wird das mit dem Esklalierenwollens von immer mehr und größeren Waffenlieferung, und der Slogans von der Bundesregierung -insbesondere Aussenministerin Bearbock von den Grünen- „Wir werden siegen“ * doch relativiert, und zumindest doch insofern, dass ein gewisses Restrisiko zum Verlieren oder einer -wie auch immer gearteten- Katastrophe nicht auszuschließen ist.

* Woher diese ihre Aussagen herbeiziehen: Ja, aus dem Studium; von Marcur Olson (pol. Soziologie, sein Fachhintergrund: studierter Ökonom in Oxford, Havard), denn Olson schreibt, dass die westlichen Demokratien mehr Wachstum und Wohlstand bringen, da durch die Innovationen und individueller Freiheit die Gesellschaft lernfähiger ist und somit das beste System darstellt.

Hier schon im Wortlaut zu Beginn der Corona Pandemie ins Horn geblasen:
Frage von Johannes Bebermeier -19.03.2020 t Online Interview mit Grünen-Chef Habeck- :
"Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat t-online.de gesagt: Unsere Antwort auf diese Krise wird Teil der weltweiten Auseinandersetzung um das beste politische System sein. Stimmen Sie ihm zu?"
Antwort:
"Der Bundespräsident zielt sicher auf die Frage ab, ob autoritäre Staaten wie China oder offene Gesellschaften wie Europa besser aus der Krise herauskommen. Ich bin davon überzeugt, dass die Demokratien da überlegen sind. Demokratien haben die Fähigkeit zur Selbstkorrektur. Sie sind die lernfähigeren Systeme. Sie haben das Potenzial, ihre eigenen Entscheidungen immer wieder zu überprüfen, von anderen zu lernen, neuen Ideen Raum zu geben. Und das werden wir für diese Krise brauchen."

Und das haben sie sich wohl so verinnerlicht, dass sie nicht merken, wie sie selbst mal zum Besten geben, dass die Zeit sich ja nun mal verändert hat (zwecks Deutscher Ewigkeitsschuld der menschenunwürdigen Kriege des ersten und zweiten Weltkrieges, und das Waffenlieferungen kein Tabu mehr für die Grüne friedensliebende Partei sind), dass es eben noch keine ausgemachte Sache ist, wer denn hier nun der Gewinner der Systeme sein wird.

Siehe auch T. Piketty's (franz. Eliteabsolvent Ökonomie, und gelehrt an deutschen Unis) 'Kapital und Ideologie'

Wahrheit muss man auch mal entblättern, um an den wahren Kern vorzustoßen. Wie kann das erreicht werden?
Die richtigen Fragen stellen: laut Marcur Olson‘s.
A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon thai.fun » Sa Jul 09, 2022 5:19 pm

Uwe hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben: ... Wahrheit muss man auch mal entblättern, um an den wahren Kern vorzustoßen. Wie kann das erreicht werden?
Die richtigen Fragen stellen: laut Marcur Olson‘s.
A.G.u.G.v. Uwe :wave

So viele wahre Sätze. Aber es sind noch sehr viel mehr Opfer und Tote.
Das bleibt auch wahr, wenn man noch so viel Erklärungen und Fragen für und wider hat, sucht. ... :shock
Ich bin nun Mal! Auch hier ...

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Jul 11, 2022 5:53 pm

Uwe hat geschrieben:Dass er -Herr Melnyk- es ganz faustdick nicht nur hinter den Ohren hat, ...

Was für ein Eiertanz, und rum Gesülze: Politik wie sie im Buche (von der ehrenwerten jüdischen Hannah Arend: "Politiker sind Lügner") steht:
Melnyk über Deutschland: "StreckenweiseHassliebe" / "Der Botschafter der Ukraine Andrij Melnyk kritisierte die Bundesregierung scharf, zuletzt stand er selbst massiv unter Druck. Jetzt muss er Berlin verlassen."

Im Unterschied zum Vietnamkrieg, wo ausländische Angreifer ein Land mit einer Sprache mit Menschen und Natur versucht haben zu vernichten, gibt es in der Ukraine 2 Ethnien (untereinander geheiratet), die, siehe Exjugoslawien, zuvor zusammenleben konnten, und wo es jetzt nur noch 100%igen Hass gibt (russische Sprache in Ukraine wurde seit 2014 verboten, Lehrbücher wurden so aufgearbeitet, dass alles Russische schlecht ist, andersherum ebenso, dass alles Ukrainische schlecht ist, die Bücher wurden umgeschrieben).
Durch die ideologische Manipulation der Bürger ist nur die eine des menschlichen Denkens und Empfindens befeuert worden, und letztendlich übriggeblieben: Von den zwei zur Auswahl stehenden Möglichkeiten: Liebe oder Hass.
Da es auf beiden Seiten nur noch Hass gibt, wird es darauf angelegt, zu siegen oder zu sterben. Somit wird es sich fortsetzten was Du hier benennst:
thai.fun hat geschrieben:Aber es sind noch sehr viel mehr Opfer und Tote.

Eine andere Lösung gibt es nicht, eine andere Lösung soll und darf es nicht geben.

Auch der Aggressor in Vietnam wollte nicht aufgeben, um seine Opferzahl nicht unnötig in die Höhe zu treiben, hat stattdessen seine Soldaten und US-Bürger lieber weiter als Kanonenfutter gnadenlos verheizt.
Denn: Die gigantische militärische Überlegenheit kam relativ schnell ersichtlich an ihre Grenzen, um hier vorher -statt nach 7 Jahren- den Angriffskrieg zu beenden.
[Siehe Bezug zu Afghanistan: Die Nato hat den anfangs getarnten Friedenseinsatz nicht erst nach 20 Jahren mit Verlusten in die Länge ziehen müssen, wo doch einige deutsche Soldaten frühzeitig die Lage richtig erkannten, dass der Krieg gegen die Taliban -mit dem Auftragsspruch: „Die Freiheit wird am Hindukusch verteidigt“- auch mit militärischer Waffensystemüberlegenheit nicht zu gewinnen ist.]
Es gab dadurch nicht nur eine zusätzliche Anzahl an verletzten Kriegsveteranen und Suiziden, sondern auch eine große Anzahl hat psychischen Leiden mit schwersten Depressionen zum Hang nach Selbstmord.

Leiden übrigens werden nicht nur ukrainische Soldaten und ukrainische Bürger, es werden auch in aller Welt Bürger leiden: Sei es aus Hunger, sei es Arbeitsplatz- und Existenzverlust, sei es gesundheitliche Einschränkungen -siehe die Vorbereitung gestrig angekündigten Aufwärmstätten für alte Menschen in Deutschland-, wo mit zusätzlichen Erkältungskrankheiten bei Jung und Alt zu rechnen ist (empfohlene Zimmerraumtemperatur von 16°C), und nicht zu vergessen daraus resultierende psychische Leiden.

Zu alten Zeiten -genau im Jahre 1892- wurde in deutschen Tagesblättern Statistiken bekanntgegeben, wie hoch die Anzahl an Verstorben war, die es jährlich gab, und mit den vorangegangenen 2 Jahren verglichen wurden. Dann auch die Aufschlüsselung woran die Leute gestorben sind: natürlicher Tod, Suizide: Durch Erhängen, durch Ertrinken, oder anderes.
Heute stellt sich kaum noch eine Gesellschaft dieser Frage. Warum eigentlich?

Nun, es zeigt dann den Unterschied, wie gut tatsächlich deine freiheitsliebende, demokratische Gesellschaft ist.
Diesen Indikator -der des Freitodes- soll nicht auf die Tagesordnung zurückkehren, da ja Freiheit und Suizide so gar nicht zusammenpassen.
Was in den modernen Gesellschaften wie Japan und Südkorea geschieht, kann nur erahnt werden: Selbstmorde sind keine Seltenheit.
Natürlich auch in Europa nicht.
Im europäischen Parlament wurde vor einigen Jahren der über 600 Bauern gedacht, die aus wirtschaftlichen Gründen das Leben aufgegeben haben.
Also, seit dem Neoliberalismus -die Theorie des besten Wertesystems- hat es ein Manko, den es vielleicht mehr Beachtung zu schenken gilt, will zum Beispiel ein Land diesem Beispiel folgen, und privat vor sozial stellen. Jedenfalls gibt es Werke, die sich mit dem Neoliberalismus und dem Freitod befassen:
- Anne Case/Angus Deaton (Nobelpreisträger Ökonomie): 2022: Tod aus Verzweiflung: „Der Untergang der amerikanischen Arbeiterklasse und das Ende des amerikanischen Traums“
- Angelika Grubner (Studium Philosophie Wien): 2017: „Die Macht der Psychotherapie im Neoliberalismus“ → Zitat: “So wundert es nicht, dass die Psychotherapie einen noch nie dagewesenen Zustrom erfährt.“

Es geht also viel weit umfassender zusätzlich darum, dass die Kriegssituation Ukraine-Russland auf allen Ebenen der Welt Leid verursacht, und dass auch das westliche Wertesystem nicht lernfähig genug ist -bis jetzt jedenfalls-, um aus ökonomischen Gründen Suizide gering zu halten.
Aber auch: Rassismus gering zu halten, Sexismus gering zu halten, Waffenbesitz und dessen Gewalt gering zu halten und Abtreibungsverbot gering zu halten (hier insbesondere das Vorzeigemodell USA ins Auge gefasst, als DASS liberalste Land auf Erden).

Polen sind, wie die europäische Union erfahren musste, sehr Nationalstolz. Ukrainer sind es umso mehr. Also ganz so bequem könnte es unter Umständen gar nicht werden, wenn es darum geht, je mehr in der EU sind, umso besser. Bei der Türkei ist man mit der Aufnahme genau aus diesem Grund -und der nicht konformen Einhaltung der neoliberalistischen Anforderungen- doch sehr verhalten. Ob es so ein Allheilmittel für die Ukraine wirtschaftlich gesehen ist, ist zu hoffen, denn es gibt auch den Fall, des hier genannten Bulgariens, wo Veränderung und Fortschritt mit Hilfe der EU einfach nicht Fuß fassen.

Zum Neoliberalismus: Nicht unterm Teppich kehren: Nobelpreisträger Milton Friedman schreibt (unter anderem auch, des es im Neoliberalismus kein! Rassismus gibt), dass, wenn es so sein sollte, dass seine Theorie des Neoliberalismus Lücken und Fehler aufweist, die durch andere Ökonomen, Soziologen aufgedeckt werden, dass er selbstverständlich dann auch die Veränderung und Anpassungen akzeptiert, und seine These dann nicht in Stein gemeißelt ist.
Eins ist zu offensichtlich: An der Miltman‘schen Theorie will man nicht rütteln (von Vermögenden aus Industrie und Wirtschaft, sowie Politiker: Merz-CDU und Lindner-FDP), da das Privatisierungskonzept genau in dessen Hände spielt, um das Vermögen auf Ewigkeiten weiter steigern zu können.
Und da stört soziales Gehabe ganz wesentlich, denn Verteilung will man nicht, und Ethik und Moral sind sowie schon außen vor (siehe Philosoph Koslowski: „Kapital und Ethik“ →übersetzt ins: Japanische, Koreanische, Russische, usw.),
und die individuelle Freiheit ist doch für jedermann gut (siehe koreanischer Philosoph Byung-Chul Han, der das Gegenteil beweist, und die Kehrseite des angeblichen Jedermanns individueller Freiheit).
Und da kommt wieder Thomas Piketty ins Spiel, der die Weltwirtschaft (Einkommen) mit seinen Studien ins Visier genommen hat, und seine anerkannten empirischen Untersuchungen zeigen, dass seit den 1920ern bis heute (letzte Studie zur wirtschaftlichen Situation der Coronazeit, bezüglich wer hat was, woher und wie viel davon) die Reichen immer reicher werden, die Armen immer ärmer, und dass die Verantwortung für gesellschaftliche Belange von denen, die ständig ihr Eigentum und Vermögen mehren, nicht aufgenommen und wahrgenommen wird, und im Notfall (siehe Banken, oder Energiefirmen), dass der liebe gute Staat (der ja sonst sich gar nicht einmischen soll) -also die Steuerzahler- einspringen MUSS!
[Also diese getriebenen Spielchen widerspiegelt Deutschland. In der Schweiz und Österreich sind das nicht diese Verhältnisse.]

Und: Wie es danach aussieht, ist das erst der Anfang von Leid durch Hass zwischen dem Krieg der Ukraine-Russland.
Jedenfalls hat Rationalität (Verhalten/Entscheidungen) hier keinen Platz (siehe: Nobelpreisträger Ökonomie: Thaler, Kahneman, Shiller, Akerlof und Soziologe Mancur Olson).
A.G.u.G.v. Uwe :wave

PS: Jeder Krieg muss finanziert werden: Eine Kostenberechnung gab es für den unter Lügenvorwand betrieben Krieg der USA gegen Irak:
Die Steuerlast die der US-Bürger zu schultern hatte, beläuft sich auf 2.038.000.000.000 $ für 5 Jahre Irakkrieg (da der Krieg länger dauerte, ist eher von über 3.000.000.000.000 $ die Rede. Die Kosten der anderen Länder der Welt -und gerade für das Land Irak selbst- sind hier noch nicht berücksichtigt: aus: "Die wahren Kosten des Krieges"/Josehp Stiglitz (Nobelpreiträger Ökonomie) und Linda Bilmes (Harvard University: Politik, Budgetierung/öffentliche Finanzen.)

Also, Inflation kommt nicht von ungefähr.
Und, ob dann Stagflation folgt, was weitaus schlimmer wäre, so wollen wir das mal nicht hoffen.

Uwe
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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Sa Jul 16, 2022 12:48 am

Uwe hat geschrieben:...wird auch Jeffrey Sachs mit einem Artikel erwähnt.
Ich bin schon vorher auf diesen Mann (Spezial-Ökonom, aber kein Nobelpreisträger)
aufmerksam geworden:...

Auch mit den Frage in Sachen Sicherheit von Energie hat sich J.Sachs in dem 2019er Werk auf 700
Seiten befasst: Nachhaltiges Entwickeln im Energiesektor, auch hinsichtlich Umwelt/Klima und Finanzstruktur
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Ist heute wohl aktueller -da wesentlich akuter- denn je.
Die Situation des Krieges Russsland-Ukraine zeigt die jetzige große Schwäche -umso schwerwiegender in Deutschland- auf, wenn Investionen und Innovationen zu zögerlich angegangen worden sind.
Des Weiteren setzt er -Sachs- sich ja schon seit Längerem gegen Armut auf der Welt ein. Auch das ist absolut aktueller denn je. Und die Versäumnisse in der Vergangenheit holen einen nun umso schlimmer ein.
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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mo Jul 25, 2022 9:53 pm

Uwe hat geschrieben:Interessant, dass er hier die Spezialwissenschaftliche Ökonomie der Spieletheorie mit in die Waagschale wirft: ...

Zu den Begründern der Spieltheorie gehört Morgenstern (gebürtiger Deutscher/Ökonom) und von Neumann (Österreich/Ungarn/Mathematiker) im Jahre 1944 (beide zu dieser Zeit US-Bürger): Vorrangig an der Entscheidung beteiligt, die Atombomben in Japan zu zünden.

Dazu Oskar Morgensterns Werk „Strategie – heute“ von 1960:
Hier die Intension aus den 1960ern, was einige Militärführungskräfte, Politiker und Wissenschaftler vom Krieg halten/wie sie darüber denken:
„Die Faszination des Krieges“: Zitat Morgenstern

(der gerne einen Probeatomschlag in der Sowjetunion gesehen hätte, wofür er sich extrem stark gemacht hatte, es juckte ihm richtig in den Fingern: Also Erwachsene spielen nicht wie Kinder im Sandspielkasten, aber spielen mit Leben und Tod anderer: Der eigenen Soldaten, der als gegnerisch erklärten Soldaten, [-in den Fällen von Vietnam und Irak erlogenen Kriegsbösewichten, um mal so richtige, wenn auch erfundene und selbsterzeugte Kriegsgegner und Spielpartner, ein aktives Praxisspielfeld zu eröffnen-] der eigenen Bevölkerung, der als gegnerisch erklärten Bevölkerung: Einige besitzen das Potenzial ein Hobby intus zu haben, was sich Krieg nennt: Der Level, ob nun Nuklear, Atom- oder auf Wasserstoffbombenbasis, ist im Hobbyspiel nebensächlich: Hauptsache es macht Spaß und ist verbunden mit einem außerordentlichen Adrenalinkick: So „mag“ ich die US-Amerikaner: Die, die so sind, für die hat es Gültigkeit und ist zutreffend. Also nicht vorverurteilend und verallgemeinernd dahingeworfen für alle US-Bürger.)

„Früher war es Abenteuerlust und die Lockung fremder Länder, die so viele zum Kriegshandwerk trieb. Heute liegt ein ähnlicher Reiz in der Arbeit großer Versuchszentren auf der ganzen Welt, die stets mit einer möglichen oder tatsächlichen kriegsmäßigen Verwendung zusammenhängt. Somit gehen zwei Dinge Hand in Hand: wir entdecken nach und nach immer neue Gesetze des Weltalls, und gleichzeitig dringt ein neuer, wenn auch krankhafter Abenteuergeist in diesen Vorgang.“

Diese klare Ansichten -die heute noch offen kommuniziert werden- mit voller „Liebe“ zum Töten und mit vollem Hass alles was UDSSR/Russland (heute kommt China hinzu) anbelangt, ist immerhin ehrlich auch noch heute dazu zu stehen, was man denkt und man auch umsetzen will. Leider birgt dieses Irrationale eine große Gefahr in sich, für die, die meist dafür gar nichts können, aber letztendlich den Kopf dafür herhalten müssen.

A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Jul 27, 2022 12:27 am

Uwe hat geschrieben:[-in den Fällen von Vietnam und Irak erlogenen Kriegsbösewichten, ...] ...

Uwe hat geschrieben:Die Faszination des Krieges“: Zitat Morgenstern _ _ _
..., und gleichzeitig dringt ein neuer, wenn auch krankhafter Abenteuergeist in diesen Vorgang.“

Der Vietnamkrieg fiel mir durch folgende, absolut schreckliche Aussage eines US-Befehlhabers auf: „Die Kontrolle ist außer Kontrolle“, was bedeutet, dass die Brutalität an die schlimmsten Monster übergegangen ist, die je auf dem Planeten aufgetaucht sind.
Gesagt hatte das J.S. McCain II : Oberbefehlshaber des gesamten US-Pazifikkommandos, so auch in Vietnam.
(J.S. McCain I : im zweiten Weltkrieg Kommandeur der Fast Carrier Task Force)
Sein Sohn J.S. McCain III war auch dort in Vietnam als Flieger auf seiner unmenschlichen Mission unterwegs, abgeschossen, gefangengenommen und später freigelassen.
Seine "Fazination" für weitere Kriege tat das kein Abbruch: Starker Einsatz für den Angriffskrieg in Irak, und den Krieg in Jugoslawien.
Seinem Hobby, Laster -und passenden Beruf dazu- kann man halt nicht so einfach lossagen, gelle ?
A.G.u.G.v. Uwe :wave

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Re: Russen und Ukrainer

Ungelesener Beitragvon Uwe » Mi Jul 27, 2022 5:16 pm

Zur Betrachtung von Geschichte: Selbstverständlich von Jeffrey Sachs (der Chefkoordinator im Auftrag IWF, Weltbank, um die Sowjetunion den Neoliberalismus/Finanzkapitalismus zu “schenken“) und Katharina Pistor: „Rechtsstaatlichkeit und Wirtschaftsreform in Russland“: Die Phase des Übergangs Sowjetunion (inkl. Ukraine)-Russland in den Anfang der 1990er Jahren.
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Zu Katharina Pistor: Das aktuelle 2022er Werk –„Der Code des Kapitals“ ist ein Handbuch, um alle Wege zu kennen, um Reichtum zu vermehren, Reichtum zu halten/behalten und anderen legal durch Recht/Anwälte Besitz/Eigentum abzunehmen: Und das in fast auf dem gesamten Globus. Was letztendlich umso besser funktioniert und wirkt, je mehr man selbst etliche Nullen vor dem Komma hat. Also das neue „Kapital“ des 21sten Jahrhunderts.
Uwe hat geschrieben:... „Die Kontrolle ist außer Kontrolle“ ...

Die ist nun auch in Russland passiert. Zum Leidwesen des Westens.
In dem Fall, die Leitlinien und den Fahrplan des Westens mit Hilfe des Trunkenbolds Jelzin zu installieren, hat das für dessen Amtszeit recht gut funktioniert.
Auch die russ. Oligarchen waren anfangs noch zufrieden, denn Milliarden waren schnell erreicht. Aber, das neue Ziel der Oligarchen waren ein paar Nullen mehr an die Milliarden zu hängen, was aber nicht möglich war, da das Investieren in den USA nicht ohne Einschränkungen möglich war, umgekehrt „natürlich selbstverständlich“ schon (beachte die Wirtschafts- und Handelsabkommen, wer was bestimmt, wer der größte Nutznießer ist. Und wer nicht bei solchen Abkommen freiwillig mitmachen wollte, der bekam vom „Freund“ gleich die Wirkung von Sanktionen! zu spüren, und schon binnen kurzer Zeit, waren kleinere und mittlere Volkswirtschaften weichgeklopft, um einzuknicken/einzulenken).
Nun, kam es anders als gedacht -zum Missfallen des westlichen, besten Wertesystem- in Russland: die kapitalistische Wirtschaftsordnung wurde mit einem politischen Führungsstaat besetzt, die nicht das Maximum an effizienten Profiten für ausländische Firmen generieren konnten und ebenso auch nicht die effizientesten Renditen der Aktionäre bedienen konnten. Ein neuer -Alter- Todfeind ward auserkoren.

Ähnlichkeiten mit China sind offensichtlich: Nobelpreisträger (Ökonomie) Ronald Coase hat durch Analyse (2013) bestätigt, dass Chinas Wirtschaft nichts mit Kommunismus zu tun hat, und 100% ein kapitalistisches Wirtschaftssystem besitzt. Keiner kann und sollte eine Staatsführung erzwingen -allein schon aus dem Grund, da ja der Neoliberalismus jeden Zwang verbietet- die einem die meisten Vorteile verschafft, und sich doch ein wenig flexibler, offener, toleranter zeigen, falls eine Gesellschaft anders ist, als man selbst.

Nun, Kriegsspiele sind vorerst noch nicht im aktiven Maßnahmeplan, um eine System-Kurskorrektur erfolgreich zu „gestalten“.
Als „Gestaltungsmittel“ macht sich das gute alte „Hausmittel“ Sanktionen aber ganz gut, um mal auszuloten, wie lange man atmungsfähig bleibt. Dass die Geschichte -um nur einen Punkt von vielen zu nennen- unterm Teppich gekehrt wird, wie z.B. die deutsche Wiedervereinigung (2. Weltkriegs-Siegermächte-Verhandlungen), die an Zusagen an Gorbatschow -wie weit NATO-Erweiterungen sein dürfen, und Ukraine war ausgeschlossen- , ist einfach schnell zu durchschauen.
Und: Einfache Wahrheiten gibt es halt nicht: Gerade im politischen Karussell, und maßgeblich, wenn es um das beste Wertesystem geht.
A.G.u.G.v. Uwe :wave


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